So ihr Lieben, ich habe aus Wuffis und Blümchens Reizwörtern eine Fortsetzung der Geschichte geschrieben. Die wollte ich euch nicht vorenthalten.
NUDELHOLZ,KATZENFUTTER,GUMMISTIEFEL,MENTHOLSALBE Geheimkloß, 22:22 Uhr, Materialschlacht, stecknadelkopfgroß
"Ich hab´s!" rief die Indianerin. Interessiert rollterten KleineBlume und das Sprösschen heran. "Wir müssen eine geheime Sitzung einberufen, dann erkläre ich euch alles."
Bald darauf saßen alle um Wuffis Küchentisch, die Rollos waren herabgelassen und eine verschwörerische Stimmung kam auf.
"Nun leg schon los!" knurrte Wuffi, dem es nicht passte, dass mal wieder alles bei ihm ablief.
"Oben auf dem Dachboden hat Sprösschen Kartons mit kleinen Döschen gefunden. Da ist mir die Idee gekommen....."
"....Auftleber auch gefindet!" schrie Sprösschen dazwischen.
"Ja, Etiketten waren dort auch. Da..."
"....und vertrocknetes Katzenfutter lag da auch noch!" motzte KleineBlume.
"KleineBlume und Sprösschen ihr haltet jetzt mal den Mund. Man unterbricht den anderen nicht beim Reden!"
Beleidigt zogen beiden einen Flunsch.
"Herstellung von Heilsalben aus Kräutern und Pflanzen liegt mir im Blut, daher dachte ich eine Menge solches Wunderheilmittels herzustellen und auf dem Markt zu verkaufen. Das bringt uns Geld in die Kasse. Dazu muss ich mich aber verkleiden, sonst erkennen mich Myjondas Schergen sofort."
"Kannst Frauchens Gummistiefel haben und sie hat noch was für die Altkleidersammlung rausgesucht. Vielleicht ist was passendes dabei." kam von Wuffi.
"Gummistiefel? Neee, bei 25 Grad Wärme und dann noch auf dem Markt damit...das ist viel zu auffällig, Wuffi. Aber du musst auch mitmachen, denn du musst......" wispernd und flüsternd breitete die Indianerin ihren Plan aus.
Sprösschen und KleineBlume kicherten und hielten sich die Stängel.
Die Materialschlacht begann. KleineBlume schleppte das Nudelholz heran, Wuffi feuerte den Holzofen an und die Indianerin begann mit heimischen und exotischen Pflanzen nach der indianischen Heiltradition einen Pflanzensud herzusstellen. " Einige Schimmelpilze, Kakteensaft und Grizzlybären-Wurzel." murmelte sie, "Eine Prise Chilischoten und Rosmarin. Nicht zu vergessen.....die Mentholsalbe! Blümchen und Sprösschen, könnt ihr bitte mal über die Tube rollern, damit auch der allerletzte Rest von der Mentholsalbe rauskommt?"
Freudig machten sich die beiden Blumen daran und drückten die Tube bis auf den letzten Rest aus.
Um 22:22 Uhr war es endlich soweit, der Geheimkloß im Kesseltopf war fertig.
"Morgen füllen wir alles in die kleinen Döschen und beschriften die Etiketten. Dann geht es auf den Markt."
In aller Frühe zogen Wuffi und seine indianische Freundin auf den Markt. "Halt dich an den Plan, es wird schon klappen, Wuffi." beschwor Indi ihren guten Freund."Die beiden Blumen drücken uns die Daumen zu Hause, da kann nichts schief gehen."
"Nun....ich geh dann mal, ehe mich Myjos Gefolge mich hier sieht." brummelte Wuffi und trollte sich.
Zwischen den Leuten gingen Myjondas Schergen hin und her und schauten nach den flüchtigen Staatsverbrecherinnen Indianerin, Blümchen und Sprösschen.
Indi war nicht wieder zu erkennen und schien wie eine Marktfrau ihre Waren anzubieten, obwohl ihr doch recht flau im Magen wurde.
Doch dann ging alles ganz schnell. Ein Jaulen und Jammern in den höchsten Tönen erklang direkt vor Indis Verkaufsstand. Da lag Wuffi und hielt sich die Pfote. "Aaaaaaaaaaaauuuuaaaaa, meine arme Pfote! Ich Ärmster..........wooooooooohhhhhhhhhh!"
Die Leute blieben stehen, Myjos Schergen ebenso und schauten auf Wuffi, der sich vor Schmerzen krümmte und jaulte. "Meine Pfote.......die Bremer können ja nicht mal Gehwegplatten ordentlich verlegen...........woooooooooooooohhhhhhhhh."
Blitzschnell schob sich Indi durch die Leute, kniete sich vor ihren Hundefreund hin und wisperte leise: "Sehr gut.....mach weiter!"
"Ach, du meine Güte. Was ist denn passiert?"
"Meine Pfote.....ist bestimmt gebrochen, weil ich umgeknickt bin. Schau dir mal den Absatz dort an."
"Zeig mal her." Indi nahme die Pfote vorsichtig in die Hand und bewegte sie sachte. "Aua...das tut soooooo weh!" jammerte Wuffi.
"Gebrochen ist nichts, aber ich kann dir schnell helfen." sprach sie und zauberte aus dem Ärmel ihres Pullis eine Dose ihrer Wundersalbe, ein stecknadelkopfgroßes Stückchen Salbe rieb sie mit zarten Bewegungen in die Pfote ein. "Na, merkst du schon was?" fragte Indi.
"Das wirkt ja sofort!" sprach der Hundefreund, "Ich habe keine Schmerzen mehr. Schau mal, ich kann die Pfote schon wieder belasten! Tolles Zeugs."
Schon sprang er auf, drehte eine Runde und dankte ihr mit einem feuchten Hundekuss auf die Hand.
"Sensationell diese Salbe." rief eine Frau, "Hilft die auch bei Schulterschmerzen?"
"Aber sicher, wollen sie auch mal?" fragte Indi. Die Frau zeigte auf die schmerzende Schulter, Indi rieb ganz zart wieder ein stecknadelkopfgroßes Stückchen der Salbe ein.
"Ein Wunder ist geschehen! Meine Schulter ist wie neu. Keine Schmerzen mehr, nichts!" staunte die Frau.
"Hilft es auch bei Sehenscheidenentzündung?" fragte einer von Myjondas Schergen. Indis Magen zog sich zusammen und hoffte, er würde sie unter ihrer Verkleidung nicht erkennen.
"Hier an der rechten Hand tut es so weh, vom ewigen Fahnenschwenken." Indi griff wieder in das Döschen und verreib die Salbe. Keine Minute später, jubelte der Fahnenschwenker keine Beschwerden mehr zu haben.
Die Leute waren alle überzeugt und kauften wie verrückt die Zaubersalbe. Das Bargeld klingelte in der Kasse und Indianerin kam gar nicht mehr hinterher, als einer der Schergen die Indianerin bat mitzukommen. Indis Herz klopfte wie wild, als sie alles zusammenpackte.
Bald stand sie ihrer Könglichen Majestät gegenüber. "Diese Frau hier, verkauft eine Zaubersalbe gegen Schmerzen. Die wirkt sofort, seht selbst, Majestät!"
"Die will ich auch haben! SOFORT! Gegen meine Migräne wirkt rein gar nichts. Besonders, wenn ich noch das Diadem tragen muss! Und meine Füße.........oh Gott! Meine Knöchel sind so geschwollen. Ich passe nicht mehr in meine könglichen Pantöffelchen!" kreischte Myjonda.
"Behandle jetzt auf der Stelle meine Migräne, Weib!"
"Ja, gern Majestät." seufzte Indi und griff nach einem neuen Töpfchen Zaubersalbe, zupfte ein stecknadelkopfgroßes Stückchen Salbe heraus und begann Myjondas Haupt und Nacken zu massieren. "Mehr Salbe!" schrie Myjonda.
"Aber Majestät, mehr Salbe darf man nicht nehmen, wegen Nebenwirkungen....."
"Papperlapapp! Mach mehr drauf...........SOFORT!"
Ergeben machte Indianerin noch ein stecknadelkopfgroßes Stückchen ab. "MEHR, sagte ich! Ach was, mach die ganze Dose drauf. Ich merke schon wie es wirkt!"
Indi schluckte, griff in das Töpfchen und rieb die ganze Salbe auf Myjondas blondes Haupt ein. "Tut das guuuuuuuut. Nichts schmerzt mehr....herrlich!! Nun die Füße, aber dalli!"
Indi überkam ein Grausen, als sie die Füße sah und schüttelte sich. "Was ist? Wird´s bald?" geiferte Myjonda. "Nimm gleich eine ganze Dose. Ich kaufe ALLE Dosen....alle sind meine!" Indi tat wie ihr befohlen und schon trat die erholsame Wirklung ein.
"Wunderbar! Ihr habt noch viele Dosen? Ich kaufe sie dir alle ab, damit kein anderer sie bekommt. Was kosten sie?"
Indi zögerte, doch in anbetracht des Kontos bei der Bank, sagte sie freiweg: "5000 Euro."
Myjos Gefolge blieb die Spucke weg über diese Unverforenheit, aber der köngliche Buchhalter erschien mit der vereinbarten Summe und übergab diese der Indianerin.
Kurze Zeit später begannen die Bediensteten zu kichern und tuscheln, einer der Schergen prustete und der Buchhalter versuchte ernst zu bleiben. "Was ist los?" empörte sich Myjonda, "In meiner Gegenwart wird nicht getuschelt!"
"Ähm, köngliche Hohheit.....entschuldigen Sie, aber schauen sie mal in den Spiegel."
Ein furchtbarer Schrei erschallte im Schloß, ein wütendes Gezeter folgte. "Morgen ist Staatsbankett und wie sehe ich aus? Grüne, stachelige Haare habe ich!!! Wie soll ich da hingehen? Wache....quark, quack, quack."
Myjondas Befehl konnte nicht ausgeführt werden, da ihre Stimme in ein Quarken eines Frosches mutierte, ebenso die Füße, die nun wie Froschschenkel aussahen.
Nun kam die Indianerin zum Zuge, wie sie es geplant hatte. "Königliche Hoheit, schauen sie mich an." Rasch lies sie die Verkleidung fallen. Die Wachen wollten gerade zu ihren Speeren greifen, als Indi laut rief: "STOPP, jetzt rede ich! Solange die Majestät KleineBlume, Blümchens Sprösschen und mich als Staatsverbrecherin sucht und einsperren will, werde ich sie nicht von ihren grünen Haaren und Froschfüßen befreien. Denn nur ich kann das. Könglich Hoheit soll uns verzeihen und uns freigehen. Dies will ich schriftlich haben," sprach sie und da Myjonda nicht sprechen konnte, nickte diese aufgeregt und der Sekretär schrieb eiligst einen Vertrag.
Myjonda unterschrieb. "Mit Siegel, bitte!" forderte die Indianerin.
Flapsig und hüpfend mit ihren Froschfüßen schlurfte ihre Majestät zum Tisch um ihren Siegelring auf das Wachs zu drücken.
"Wir sind frei!" jubelte die Indianerin und befreite Myjonda von ihren grünen Haaren und den Froschfüßen, indem sie eine winzige Menge reine Mentholsalbe auf den Kopf rieb und ihr einen Mentholbonbon in den Mund steckte, damit die Froschfüße verschwanden.
"Du hast mich reingelegt!" meckerte Myjonda und wackelte mit den schlanken Füßen. "Ach wo, köngliche Hoheit! Ich hatte vor Nebenwirkungen gewarnt, aber sie wollten ja immer mehr. Aber nun sind die Füße schlank, die Migäne ist weg und sie haben sämtliche Döschen mit der Zaubersalbe. Lass uns Frieden schließen und lieber ein schönes Fest feiern." erwiderte die Indianerin.
Ob das ein rauschendes Friedensfest wird?
Neue Reizworte:
Knackwurscht, Foto, Sternenhimmel, Gefahrenzone
(Post editiert am 21.05.2012 - 16:26) |