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Reizwort-Geschichten

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KleineBlume
(bei 124 Stimmen)
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Post #461 geschrieben am 29.12.2016 - 22:57

indianerin:
Was mache ich nur mit Myjo?
Müssen wir sie retten oder lieber die Entzugskur machen lassen?

Man ist das schwer zu entscheiden!
:O

Befreien und indianischen Entzug mit Krötenschleim?
Obwohl, dann bleibt sie vielleicht freiwillig! http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8286

Qualle

Beiträge: 2879

Post #462 geschrieben am 30.12.2016 - 08:25

Wuffi an die Macht? *besorgt abtauche und über Auswanderung nachdenke*

KleineBlume
(bei 124 Stimmen)
Beiträge: 5090

Post #463 geschrieben am 16.04.2017 - 19:53

Während der Geschehnisse in der Suchtklinik, mit denen sich Myjonda und Indianerin hatten auseinandersetzen müssen, hatten Qualle, Wuffi und die beiden Blumen das Meerwasseraquarium erreicht und dort übernachtet. Qualle war froh gewesen, endlich ihre Freunde wiederzusehen und ein paar Runden im großen Meerwasserbecken drehen zu können. Freiheit, Wasser und Weite - ohne von Wuffi und Co. gestört zu werden!

Eher widerwillig war sie am Morgen wieder in das kleine Aquarium zurückgeklettert, während sich Wuffi, KleineBlume und Sonnensprösschen auf den Weg gemacht hatten, um in den Katakomben des Aquariums etwas Essbares aufzutreiben.

Qualle hatte noch im Meerwasserbecken ein paar Ruderfußkrebschen gefrühstückt. Inzwischen hielt sie allerdings Hausputz. Sie äugte und flitzte in ihrem mobilen Aquarium umher und drehte sogar sinnloserweise Steine um, um jedes Hundehaar zu finden, das gegebenenfalls noch ihr Becken verunreinigte.

Unterdessen hatte der Rest der Gruppe eine Seitentür entdeckt, die möglicherweise zu einem Raum führte, der von den Tierpflegern genutzt wurde. Wuffi schnupperte: „Ich glaube…, ich glaube, hier gibt’s was zu Essen.“ Er und KleineBlume schoben die Tür auf. Sonnensprösschen folgte. Der Raum war bis auf ein wenig Lichteinfall durch ein schmales Fenster dunkel, so dass Wuffi mit der Pfote den Lichtschalter betätigte. Die Drei erkannten einen Kühlschrank, der links in der Ecke stand. Wuffi zog die Kühlschranktür auf und machte sich über ein paar Dosen Aufschnitt und einen halben Ring Fleischwurst her. Er rülpste, hielt sich jedoch sofort erschrocken die Pfote vor die Schnauze. „So etwas macht ihr aber nicht!“, erinnerte er sich an seinen erzieherischen Auftrag als Erwachsener. Dann warf er noch einen Blick in den Kühlschrank. In der oberen Mitte entdeckte er einen Kirsch-Joghurt, an dem ein Zettelchen prangte. „Heribert“, las Wuffi. „Mhhh, lecker - ein Joghurt mit Unterschrift!“ Er angelte sich den Joghurt heraus.

„Wollt ihr auch etwas? Ist noch was da! Da oben auf dem Kühlschrank steht auch noch Knäckebrot.“ meinte der Rüde, während er den Joghurtbecher ungeniert leerschleckte.

Die Blumen schauten Wuffis Treiben verunsichert zu. „Nee“, piepste schließlich KleineBlume. Schließlich war das ja nicht ihr Essen und zudem hatte sie jetzt viel eher Lust auf ein Düngerstäbchen oder einen Schuss frisches Wasser. Sie rollerte neugierig in der Tierpflegerunterkunft umher. Ein Spind, dessen Tür offenbar nicht richtig verschlossen war, weckte ihre Aufmerksamkeit. Mit beiden Blättchen zog sie die Tür auf, Sonnensprösschen half. „Uff!“ machte Sonnensprösschen und starrte zusammen mit ihrer Mutter in den düsteren Metallschrank: Nichts Interessantes - nur ein paar dreckige Arbeitsschuhe auf dem Boden und eine grüne Hose sowie eine Arbeitsjacke, die im Spind aufhingen.

Doch über dem länglichen Abteil für die Kleidung entdeckte KleineBlume noch ein Fach, in dem etwas Gelbes lag, in dem sie ein technisches Gerät zu entdecken glaubte. Und technische Geräte fand KleineBlume schon immer sehr interessant…

Die Pflanze schaute sich nach Wuffi um, der sich jedoch gerade glücklicherweise mit einem „Ich muss mal austreten!“ eilig aus dem Raum verabschiedete. „Umso besser“, dachte KleineBlume, denn sie wollte das Gerät ganz gerne selbst ausprobieren. Sie entdeckte ein in einer Ecke nahe der Tür abgestelltes Teleskopnetz und begann zusammen mit Sonnensprösschen zu „angeln“…

„Ssssrttt“, machte es schließlich und das Ding landete im Netz und kurz darauf in KleineBlumes Blättchen.

„Fenbedienung!“ stellte Sonnensprösschen fest. KleineBlume nickte und begutachtete das Gerät mit fachmännischem Blick.

„Schau mal, hier steht: Im Notfall“, erklärte sie Sonnensprösschen. „Das könnte eine Notfernbedienung sein - z. B. für die Tore hier oder für die Beleuchtung im Meerwasseraquarium oder so. Die nimmt man, wenn die andere Fernbedienung kaputt ist.“

Sonnensprösschen nickte. Sie hatte aufmerksam zugehört, was KleineBlume schmeichelte. Spielerisch betätigte KleineBlume den Steuerhebel - erst nach rechts, dann nach links.

Qualle war hingegen war immer noch dabei, ihre Behausung von jedweder Kontaminierung zu säubern, als ihr Aquarium einen überraschenden Ruck nach rechts und dann wieder nach links machte. Sie stieß sich den Kopf an der Glaswand. „Autsch! Was war das denn?“ rief sie empört, rieb sich den Schirm und machte sich an eine Überprüfung der Steuerkontrollen, nachdem das Aquarium wieder zum Stillstand gekommen war.

In der Zwischenzeit hatte Wuffi sein dringendes Bedürfnis erledigt und schlenderte den Flur entlang. „Vielleicht ist ja noch etwas Leckeres im Kühlschrank zu finden?“ dachte er bei sich, als er auf einmal ein Geräusch hinter sich hörte. Er sprang fluchtartig zur Seite, denn Qualle raste auf einmal wie eine Irre den Gang entlang. „Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen?“ brüllte er, bevor Qualles Aquarium zurücksauste und unmittelbar auf ihn zugeschossen kam. Kurz vor der Betonmauer am Ende des Flures kam das Aquarium mit quietschenden Rollen zu stehen.

Wuffi machte, dass er wegkam. Offenbar wollte ihn Qualle umbringen. Nun gut - sie waren nie die engsten Freunde gewesen und er war bedauerlicherweise in ihr Aquarium gefallen und hatte es Qualles Meinung nach wohl verunreinigt - aber einen deshalb gleich um die Ecke bringen? Mit fliegenden Pfoten rannte Wuffi zu den Blumen, um ihnen von Qualles Mordattacken zu berichten.

Die Blumen hatten, wie er feststellen musste, jedoch kein Ohr für ihn. Sie waren mit einer Fernbedienung beschäftigt, deren Funktionsweise KleineBlume Sonnensprösschen anscheinend gerade erläuterte.

„Du kannst auch so machen“, erzählte KleineBlume wichtig und rührte mit dem Steuerhebel im Kreis. „Dann gehen vielleicht die Leuchten nacheinander an. Willst du auch mal?“ Sonnensprösschen nickte…

Auf dem Flur hatte Qualles Gefährt begonnen, sich wild im Kreis zu drehen. Der Schirm des Nesseltieres färbte sich zunächst blau, dann rot und schließlich grün. Es versuchte, mit den Tentakeln an die Steuereinheit zu kommen, rutschte jedoch immer wieder ab. Qualles Körper wirbelte im Kreis. „Ich muss die Steuerung… die Steuerung…“, japste sie mit grünlicher Gesichtsfarbe. „Sonst ende ich noch als Quallengelee!“

Inzwischen war auch Wuffi neugierig auf die Fernbedienung geworden und es trat genau das ein, was KleineBlume befürchtet hatte. „Gebt mal her, das Ding! Ihr könnt da ja gar nichts mit ausrichten! Vielleicht habt ihr die Fernbedienung nicht mal angestellt.“ Der Rüde nahm den Pflanzen das Gerät aus den Blättern, drehte, wendete und betrachtete sie. Ein großer, roter Knopf auf der Oberseite der Fernbedienung schien ihm „Drück mich!“ zuzurufen und Wuffi ließ sich nicht lange bitten. Er drückte zu.

Im Aquarium, das gerade zum Stillstand gekommen war, sprang der Schnellfilter an. Es ratterte und brummte, die Pumpe begann zu ziehen und im Becken machte sich eine starke Sogwirkung bemerkbar. Qualles Tentakel wurden in Richtung Pumpe gezerrt. Qualle begann zu schwimmen. Mit Mühe schaffte sie es, sich mit einigen Tentakeln am Beckenrand festzuklammern.

Indessen ließ Wuffi die Fernbedienung fallen: „Hm, ich glaube, die tut es gar nicht! Mal schauen, wo Qualle bleibt. Vielleicht hat sie sich ja wieder beruhigt!“ Er sah vorsichtig auf den Gang hinaus und erspähte das Nesseltier, das sich ermattet am Beckenrand festhielt: „Hey Qualle, wieder friedlich? Du bist heute echt nicht gut drauf, oder?“

Qualle ließ sich ins Becken fallen. Sie wollte nur noch ihre Ruhe, aber zuerst musste sie dringend den Fehler in der Aquarien-Steuereinheit finden…


Neue Reizworte:
Konfetti, Dachpfanne, Eierlikör, abgeriegelt

Qualle

Beiträge: 2879

Post #464 geschrieben am 17.04.2017 - 21:55

*fassungslos vom Stuhl kippe*

myjonda
(bei 214 Stimmen)
Beiträge: 2856

Post #465 geschrieben am 18.04.2017 - 06:34

:D Hahaha - da kann ich mich ja mal bequem zurücklehnen und die Geschehnisse aus der Ferne betrachten. Herrlich !! Bei uns ist immer was los... :D
(doch langsam wird es Zeit, daß meine Rückkehr eingeleitet wird - sonst geht ja alles den Bach runter) *Qualle voller Mitgefühl beäug

indianerin

Beiträge: 9792

Post #466 geschrieben am 24.04.2017 - 19:52

MEGA, diese Geschichte vom Blümchen!! Gut geschrieben. Ich habe mich so ringelig gelacht....http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_309.gif

http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_011.gif


Arme Qualle....http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_052.gif

Ob wir dich, Myjo, überhaupt retten wollen?? http://www.smilies.4-user.de/include/Frech/smilie_frech_017.gif
Mal schauen, schließlich dauert so ein Entzug ja Monate!

indianerin

Beiträge: 9792

Post #467 geschrieben am 29.04.2017 - 14:30

So, nun gibt es mal wieder was zu lesen.
Bitte hinsetzen, festhalten und los geht´s!
Viel Spaß! :)

Indi machte sich auf den Weg. Noch immer von den schrecklichen Erlebnissen mit der betrunkenen Freundin Myjonda erschüttert!
"Ich muss mir einen Überblick verschaffen, ich bin jetzt die Regentin.", grübelte die Indianerin.
"Und, vor allem herausfinden, warum Myjonda Alkohol trinkt! Früher trank sie genussvoll immer ihren original englischen Nachmittagstee, mit winzigen Schlucken, den kleinen Finger leicht abgespreizt. Natürlich mit Massen von Kuchen und Keksen, aber Alkohol? Nein!"

Mit der Vollmacht in der Hand, durchschritt sie den üppigen Park um zum Schloss zu kommen. Vor der Freitreppe bleibt sie stehen. Das Gebäude mit moosbeckten Dachpfannen leuchtete im Sonnenlicht.
Zweiflüglige Türen, Geländer aus Mamor, fehlt nur ein graziler Prinzessinnenschuh auf der Treppe! Wobei der Gedanke an Myjondas Schuhe, der Marke U-Boot, die Kräuterfrau zum Kichern brachte.
Der Buttler Edgar, in dunklen Anzug mit Krawatte, steif wie ein Besenstil, kniff seine Lippen zusammen.
"Miss Indi, herzlich Willkommen."
"Danke, Edgar."
"Sie kennen den Weg zum den Gemächern?"
"Natürlich."

In der letzten Zeit hatte die Regentin von ihrem Schlafzimmer aus alle Regierungsgeschäfte abgewickelt. Daher betrat Indi nun das heilige Gemach. Überall türmten sich Berge von Papieren - auf Stühlen, Tischen, der Fensterbank selbst sogar auf dem Nachttopf der Größe XXL. Neben dem Nachttisch lagen Federhalter, Tinte, Siegelringe und -wachs, dicke, wellige, alte Bücher des Königreiches und all das zwischen Kuchen- und Keksresten!
Das Bett mit sieben durchgelegenen Matratzen, extra dicken Ballonfederdecken - und -kissen ließen die Indianerin erschaudern.
"Wer weiß, was da noch zwischen den Sachen alles steckt?!" murmelte sie vor sich hin.
"Das sieht ja furchtbar hier aus und die gammligen Samtvorhänge...alles so staubig....aber es nützt ja nichts. Ich muss mir einen Überblick verschaffen, damit ich die Regierungsgeschäfte weiterführen kann. Alleine schaffe ich das nicht, vielleicht helfen mir meine Freunde?"
Sie griff zum königlichen Telefon, einem ganz in Pink, mit weißem Plüsch und Diamanten besetzten Hörer und Wählscheibe.

"Qualle? Bist du es?"
"Blubb...ja, hier Qualle!"
"Qualle, sind die Blumen und Wuffi noch bei dir im Meerwasseraquarium? Könnt ihr bitte ins Schloss kommen und mir helfen? Myjonda hat hier ein Chaos hinterlassen und ich soll doch regieren!"
"Blubb...ja, die sind noch hier. Ich muss allerdings meine Steuerung überprüfen und einige Schäden....."
Wuffi riss der Qualle den Hörer aus den Tentakeln und rief: "Indi, wir kommen so schnell wir können!"
und knallte den Hörer auf das Quallentelefon.

"Kleine Blume, Sonnensprösschen...kommt mal schnell! Wir müssen zu Indi ins Schloss und helfen. Aber vorher müssen wir wohl noch Qualles Aquarium reparieren."
Wie ein Blitz kamen die beiden Blumen angeschossen und betrachteten das Behältnis der Qualle, das schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, als das Gefährt wie wild in der Gegend rumwirbelte.
Qualle, die noch immer rot, blau und grün schimmerte, war mit Meeressand paniert und Algen und Seetang hingen von ihrem Schirm. Rasch setzte Wuffi die Qualle in ein sauberes Wasserbecken, wo sie sich reinigen konnte.

Zwischenzeitlich übernahm Wuffi die Reparatur des Gefährtes und die beiden Blumen gingen ihm zur Hand.
"Schraubendreher!"
Blitzschnell zückte Kleine Blumen ihren Schraubendreher.
"Gibt es hier Klebeband?"
Sonnensprösschen durchsuchte die Unterkunft und brachte eine Rolle zu Wuffi
"Perfekt, Sonnensprössen....Panzerband!"
Dieser wickelte es fest um das Gestänge.
"Schere oder Messer!"
Diesmal sauste Kleine Blume zum Spind, wo sie ein Taschenmesser fand.
"Geht das hier?" fragte die Blume.
"Oh, das ist ja noch besser! Du hast ein Multitool gefunden."
"Was dat?" erkundigte sich Sonnensprösschen.
"Ein Multitool ist wie ein Taschenmesser, hat aber noch viele andere Werkzeuge darin. Sägen, Feilen, Zange, Drahtschneider, Schere, verschiedene Schraubendreher und Messer."
Geschwind waren sie fertig, setzten Qualle wieder in das Aquarium und machten sich auf den Weg.

Kurze Zeit später rollerten KleineBlume und Sonnensprösschen ins köngliche Schlafzimmer rein, und Wuffi schob Qualles Aquarium auf dem ratternden Gestell.
"Schön, dass ihr gleich gekommen seid!" begrüßte die Indianerin ihre Freunde.
"Blubb, blubb...na klar! erwiderte die liebe Qualle und ordnete ihre Tentakel.
"Ich muss regieren und weiß nicht, was mit den ganzen Papieren ist. Da sind Anträge und Rechnungen die zu erledigen sind und natürlich ganz wichtig, wir müssen herausfinden, warum Myjonda soviel Alkohol trinkt. Seit Monaten hat sie schon keinen 5-Uhr-Tee mehr getrunken, erzählte mir Edgar."

"Blubb...ich kann die Papiere durchsehen und sortieren." murmelte Qualle,"Ich bin multitaskingfähig! Mit meinen Tentakeln kann ich gleichzeitig 10 Dokumente nehmen, ansehen und auf Stapel sortieren."
"Sehr gut, Qualle!"
"Ihr Blumen könnt mal unter dem Bett und Sofa schauen, ob ihr wichtige Hinweise findet."

Die beiden Blumen flitzen los und fingen an unter dem Bett nach Indizien zu suchen.
Wuffi machte sich an den Kleiderschrank und Indi durchsuchte das Ankleidezimmer.
"Haaahaaaahaaaatschi!!" ein lauter Nieser versetzte der Kleinen Blume einen gewaltigen Rückstoß. Sie schoß rückwärts unter dem Bett hervor, überrollte Wuffis Schwanz, der jaulend in die Höhe sprang, mit dem Kopf im Kleiderschrank gegen einen Regalboden knallte, ehe es Schwarz um ihn wurde.

"Wuffi....Wuffi!" rief jemand und hielt ihm Myjondas königliches Parfum "Mufti ewige Liebe" unter die Nase.
Seine Augen öffneten sich...."Oh, mein Schädel! Was war das denn?"
"Entschuldige, Wuffi, aber ich musste so niesen." klagte Kleine Blume.
"Aber warum tut mir dann der Kopf weh?"
"Weil...." fing Indi an zu erklären, als sie auf einmal auf den Schrankboden zeigte. Dort hatte sich ein Geheimfach geöffnet!

Alle guckten zum Kleiderschrank, wo Wuffi bereits auf dem Bauch lag und mit der Pfote in dem Fach angelte.
Er zog einen großen Karton heraus. Darauf stand: Tee-quila Gold
Alle blickten gespannt, während Indi den Karton öffnete.
"Was soll denn Tee-quila Gold sein?" fragte Wuffi.
"Keine Ahnung, Wuffi! Gleich werden wir es wissen."

Indi öffnete den Karton und holte eine Flasche hervor.
"Igitt, das soll wohl Tequila sein, das ist ein alkoholisches Getränk! Davon muss Myjonda getrunken haben! Das verstehe ich nicht. Warum versteckt sie das Zeugs?"
KleineBlume fand im Nachttisch noch mehr Kartons und Sonnensprösschen kam völlig mit Staub und Konfetti bedeckt, unter dem Bett wieder hervor: "Nos meehr Tarton!", wedelte mit den staubigen Blättchen und nieste ein "Hahaaahaaatschiiii!"

Da meldete sich die Qualle zu Wort: "Alle mal herschauen!" Sie hielt in den Tentakeln eine Rechnung.
"Rechnung über 100 P. Tee-quila Gold....." las die Indianerin den Freunden vor.
"Was ist denn Pe Punkt?" kam es von Qualle.
"Pakete sind wohl gemeint." erwiderte die Kräuterfrau.
"Oder Päckchen." konterte Kleine Blume.
Schenkelklopfend und feixend setzte Wuffi hinzu: "Ihro Hoheit hat sicherlich gedacht, sie würde 100 Päckchen Tee kaufen!"
Alle fingen an zu lachen. "Ja! So wird es wohl gewesen sein." schloss die Indianerin. "Seit Jahren kauft Myjonda ihren Tee im Internet und vielleicht hat sie gedacht, dies ist ein besonders guter Tee. Als sie dann entdeckte, dass es ein alkoholisches Getränk ist, kam sie auf die Idee, es zu verstecken und nach und nach zu trinken. Wir müssen die Flaschen finden und vernichten...also los!"

Auf einmal begann Qualle zu prusten und husten. Alle schauten auf und sahen, dass ihr Tränen aus den Augen liefen.
"Hört mal zu!" ächzte das Nesseltier.
"Bescheid über neuen Bussgeldkatalog!
1. Wer mit öffentlichen Verkehrs-Ochsen Waren transportiert, hat 40 € Bussgeld zu zahlen.
2. Öffentliche Rennen mit rollenden Blumentöpfen ist strikt verboten und wird mit 50 € geahndet.
3. Ziervögel aller Art sind an der Leine zu halten. Zuwiderhandlungen 10 €.
4. Hunde aller Art dürfen nur noch mit Sportschuhen die öffentlichen Wege betreten. 10 €
5. Aquarien ohne Fahrlicht und Fernscheinwerfer sind stillzulegen! 100€
6. Die Abgaswerte der öffentlichen Taxen-Kühe sind gehalten, den Methanausstoß klimafreundlicher zu gestalten.
Fest steht: Kühe tragen durch ihr Pupsen zum Klimawandel bei. Wer ohne Kuhfilter erwischt wird, muss 250 € Strafe zahlen."

Die Blumen hielten sich vor Lachen den Stängel und wischten sich Tränen aus den Augen. Wuffi jaulte, weil ihm schon der Bauch so weh tat und die Kräuterfrau hatte sich gackernd auf einem Sessel fallen lassen.
"Himmel...ich kann nicht mehr!" schnaufte sie und fragte, ob der Bescheid schon angenommen wurde.
Die Qualle verneinte. "Ein Glück! Sonst hätte du gar nicht mehr auf der Straße rollen dürfen, Wuffi nur noch mit Sportschuhen rumlaufen und die Blumen langsam durch die Gegend rollen dürfen. Diesen Bescheid lehne ich sofort ab!" und wies ihn mit ihrer Unterschrift ab

Auf einmal klopfte es an der Zimmertür und Indianerin öffnete.
"Peter Zwiggert, guten Tag!"
Perplex ließ sie ihn rein.
"Köngliche Hoheit Myjonda hat Schulden und ich bin Schuldenbetrater. Ich weiß, wo die Probleme liegen und will helfen."
Alle Anwesenden guckten sich verdattert an und baten Herrn Zwiggert Platz zu nehmen.
Ausführlich zeigte er, wo die Einahmen und Ausgaben liegen. Das Ergebnis ist überraschend.
Jeden Monat fehlen Myjonda 5000 €!

"Die Ausgaben liegen höher als die Einnahmen, besonders fällt auf, dass Ausgaben für Nahrungsmittel allein schon mit 4000 € im Monat auflaufen. Woran liegt es?"
Den Freunden klappte der Unterkiefer runter. "Eine Person kann gar nicht soviel essen, aber Myjo lässt sich jeden Tag mehrere Pizzen und Fertiggerichte bringen, Kuchen und Kekse jeden Nachmittag, literweise Softdrinks und Eierlikör, Brotbelag isst sie pur und Naschsachen bergeweise...", stammelte Indi.
"Also muss sie etwas ändern." erläuterte Zwiggert. "Diese ungesunde Lebensweise muss aufhören. Hat jemand einen Vorschlag?"
"Speisekammer abriegeln." knurrte Wuffi.
"Düngerstäbchen essen." murmelte Kleine Blume.
"Sehr gut....eine Schulung ihrer Hoheit in punkto Kochen und Ernährungsberatung." erklärte der Schuldenexperte und strich den Posten Nahrungsmittel.
Nachdem er den Weg aus den Schulden gezeigt hat, wird sich zeigen, ob Myjonda sich darauf einlässt.

Kurz danach klopft es wieder.
"Hallo, ich bin Tine Wittler. Da bin ich!" erscholl es und mit ihr treten auch ihre Helfer mit ein.
Die Freunde schauen sich entgeistert an. "Was will die denn hier?" brummelt Wuffi.
"Ach, hier ist es ja sehr königlich eingerichtet. Ich denke, hier kann man was richtig peppiges und rustikales draus machen." schwärmt sie. "Wie lange ist hier schon nicht mehr renoviert worden? Ich habe 1000 Ideen!"
"Keine Ahnung!" erklärt Indi. "Das ist ja nicht unser Schloss und hier wohnt Myjonda Königin von Altneubiberbergenburg."
"Dann mal ran an den Speck!" jubelte die Rausausstatterin.

Erst einmal kamen alle Sachen raus, auch der riesige Kleiderschrank. Tine Wittler hat sich folgendes ausgedacht.
Viele Strohballen zusammen, ergeben ein rustikales Bett und für die Kleider wird einfach ein Vorhang aus Säcken vor das Ankleidezimmer gehängt. An der Decke hängt ein altes Wagenrad, welches mit Kerzen den Raum in ein wohlig warmes Licht taucht. Euro-Paletten zusammen geschraubt und mit Kissen und Decken drapiert, werden zu einer gemütlichen Sitzgruppe.
Die Fenster schmückt grobes Sackleinen und ein Holzofen sorgt für gemütliche Wärme. Da kann Myjonda auch gleich ihre alten Dokumente verfeuern....wie praktisch doch die Tine Wittler denkt!


Neue Wörter: Made in China, Fax, personalisieren, nestjung

Qualle

Beiträge: 2879

Post #468 geschrieben am 29.04.2017 - 15:35

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KleineBlume
(bei 124 Stimmen)
Beiträge: 5090

Post #469 geschrieben am 29.04.2017 - 16:44

Ach du meine Güte, diese Entwicklungen werfen ja ganz neue Fragen auf!
Vor allem: Wie wird Ihro Hoheit auf diese Neuerungen reagieren? :-O

Ich musste herzhaft lachen, als Wuffi, der alte Pragmatiker, Qualle den Telefonhörer aus den Tentakeln gerissen hat! :-D

Und ich frage mich, ob sie beim Umsetzen nicht wieder kontaminiert wurde... *hihi

Multitool - klasse! KleineBlume guckt begeistert.

Ähm, Taxen-Kühe und Vorhänge aus Säcken? Wo sind wir da nur gelandet??? :-O

Super, Indi! ;-)

Qualle

Beiträge: 2879

Post #470 geschrieben am 29.04.2017 - 17:20

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