Wir erinnern uns, an das Milchfest auf dem Bio-Hof?
Nun folgt die Fortsetzung:
KleineBlume und Sonnensprösschen flitzen zu allen Akitvitäten und probierten sich sogar beim Melken, als KleineBlume zwischen den alten, eingefallenen Hütten eine Blume entdeckte.
"He, Sonnensprösschen, guck mal da," und zeigte mit dem ausgestreckten Blättchen zu der Blume und rollerte los. Sonnensprösschen im Schlepptau begutachteten beide das Gewächs an einer Hauswand.
"Igitt, die ist ja voller Blattläuse!"
"Baddläuss...aua"
"Pssst! Sei mal still, ich hab was gehört!"
Die beiden Blütenköpfchen drehten sich umher, bis sie die Stelle ausgemacht hatten, woher leises Stimmengemurmel kam.
"Leise...wir schleichen lautlos ran."
Unter einem alten, rostigen Fensterflügel mit zerbrochenen Scheiben blieben sie horchend stehen und lauschten.
"Der Treffpunkt ist ausgezeichnet, Kalle. Warum hast du uns einbestellt?"
"Rede doch nicht so laut, Eddi! Man könnte uns entdecken."
"Quatsch, Charly! Hierher verirrt sich doch keiner. Also, was ist los?"
"Ihr erinnert euch noch an letztes Jahr Halloween, wo die olle Schrulle uns eine Falle gestellt hat? Dieses Jahr will ich Rache!"
"Diese Blamage, dieser ganze Zauber.....und dabei war es nur eine Puppe und Lichteffekte. Ich hab mir was ausgedacht...hihihi, die bekommt Besuch an Rosenmontag. Damit rechnet die Olle nie und dann rechnen wir ab, hahaha!"
KleineBlume und Sonnesprösschen hielten sich mit den Blättchen den Mund zu und schauten sich mit großen Augen an. Auf ein Zeichen hin, machten sie auf ganz leisen Rollen einen Rückzug und sausten mit Karacho zum Lagerfeuer.
Dort saßen Tante Klärchen, Heribert, die Indianerin und Wuffi im angeregten Gespräch.
"Indiiii, die wollen Ärger machen!" brüllten Beide.
"Haue unt boing!" rief Sprösschen aufgeregt dazwischen, als sie angesaust kamen.
KleineBlume zitterte wie Espenlaub und knetete vor Aufregung ihre Blättchen, Sonnensprösschen schmiegte sich an deren Stängel.
Die Indianerin nahm erschrocken die beiden Töpfchen auf den Schoß.
"Ganz ruhig." beschwichtigte Tante Klärchen,"Was ist denn passiert?"
Kleine Blume, erzählte ausführlich und alle hörten gespannt zu. Klärchen und Nachbar Heribert lachten nur: "Sollen die nur kommen. Da fällt uns schon was ein."
"Iiiiiih....igittt!"
Ein spitzer Schrei ließ alle erschrocken zusammenzucken. Aus dem Kuhstall stampfte eine gelbgrün verschmierte und mit Stroh verklebte Gestalt, die nur königliche Hoheit sein konnte. Über und über mit Kuhfladen verschmiert, selbst das Gesicht und Haarpracht war nicht verschont geblieben. Das Hofgefolge rannte aufgeregt hin und her, wischte in Myjondas Gesicht umher, was alles nur noch schlimmer machte, reichten Erfrischungstücher und zogen mit einer schimpfenden Hoheit in der Sänfte von dannen.
Von den Umstehenden erfuhren alle, was passiert ist. Hoheit hat bei ihrer Inspektion mit ihrer Kostümierung die Kühe so verschreckt, das diese prompt Stressdurchfall bekamen. Auf einem der Kuhfladen ist sie dann ausgerutscht und fiel mit dem Gesicht in den Kuhmist. Und als dann noch eine Kuh direkt vor ihr stand und laut muhend die gelbe Kopfbedeckung genüsslich verspeiste, war es um alle geschehen und hielten sich vor Lachen dem Bauch.
Einige Zeit später brach die kleine Gesellschaft auf und machte sich auf den Heimweg. Wuffi lief vor, blieb aber immer wieder stehen, um sich mit der Hinterpfote hinter den Ohren zu kratzen. Auch die beiden Blumen, schubberten mit den Blättchen an ihrem Stängel. "Meine Güte, warum kratzt ihr euch so?" fragte Klärchen. Indi nahm sich ihrer Freundinnen an und Heribert schaute hinter Wuffis Ohren. "Milben, bei Wuffi!" "Blattläuse, bei den Blumen!" Sonnensprösschen fing an zu weinen. "Baddläuss...aua!"
"Ich habe da was....einen Moment!" rief die Indianerin und durchwühlte ihren Rucksack. Zum Vorschein kam ein Warndreieck, Holzpolitur, Strickleiter, eine Brennschere, Suppenlöffel, Pfefferkörner und andere Schächtelchen mit Pulver, selbstgestrickte Schwimmflügel und ein Kompressor. "Da ist es ja! Dies ist ein Universalpulver, das gegen Zahnschmerzen, Frostbeulen, Blattläuse, Milben, Zecken, Flöhe und Eiterbeulen hilft. Eine Prise davon reicht für die Blumen. Wuffi bekommt nur wenig mehr." sprachs und verpasste ihnen das Mittel.
KleineBlume kicherte schon und Sonnensprösschen schmiegte sich ängstlich an sie. "Keine Angst Sprösschen, das wird lustig!" Wuffi schaute skeptisch, wie er es immer tut, wenn die Indianerin mit ihren selbst gebrauten Heilmitteln ankommt. Kurz darauf ertönte ein Grummeln aus dem Töpfen, bei Wuffi grollte der Bauch. Erschrocken guckten Klärchen und Heribert auf. Das Grummeln und Grollen wurde immer lauter, die Blumenerde hob und senkte sich.Kichernd hielten die Blumen die Stängel mit den Blättchen, Wuffi, die Pfoten auf dem Bauch haltend, hatte auf einmal blutunterlaufene Augen, fleschte grimmig die Zähne, das Fell stand senkrecht hoch, die Pfoten wurden zu Pranken und böse grollend stand er auf den Hinterbeinen.
Erschrocken wichen Klärchen und Heribert zurück. Die kleinen Blumen bekamen einen langen Stängel mit Dornen, die Blütenblättchen formten sich zu gefährlichen Stacheln, und aus dem Blumenmund erschienen spitze Zähne, die Blättchen wurden zu langen lianenartigen Greifarmen. Es grollte und grummelte noch immer. "Oh, da muss ich wohl eine Prise vom Carbon vegetalis zuviel genommen haben! Keine Angst, es passiert nichts weiter, außer...." Weiter kam sie nicht mit dem Satz, denn mit einem mal entlud sich unter einem Gedonner und Getöse, eine Ladung von Pupsen und Furzen, sodass es die Blumen aus ihren Töpfen hob und Wuffi vom Boden abhob. Derart erschrocken, rissen die Blattläuse und Milben aus. In Scharen verließen sie eiligst die Blumen und Wuffi, die sich darauf auch schon wieder in ihre alte Gestalt zurück entwickelten.
"Noch maaal!" rief Sprösschen.
"Vorbei, Sprösschen, mehr geht nicht."
KleineBlume und Sprösschen zogen einen Flunsch und rollteren beleidigt davon.
Wuffi schütteln noch einmal ordentlich die Ohren und kratze sich am Bauch. "Blubberwasser ist gar nichts dagegen!"
"Ich hab eine Idee!" rief die Indianerin,"Kommt alle mit zu mir und dann halten wir Kriegsrat!" Kurz darauf steckten alle die Köpfe zusammen und beratschlagten. Kichernd und lachend wurden Notizen gemacht. "Ich habe noch einen Plüschteddy, den könnten wir dafür nehmen. " kam von Tante Klärchen. "Unsere Anlage vom letzten Jahr, ist noch da und wenn ich da die BBQ-Leiter mit den Sensoren....", überlegte Heri. Bald darauf waren alle beschäftigt. Es wurde geschraubt, geleimt und geklebt, die Nähmaschine ratterte und es wurde Maß genommen, was Wuffi nur ungern über sich ergehen ließ.
Kichernd wurde eine Anprobe veranstaltet. Wuffi schaute so mitleidig, dass ihm die große Freundin einen dicken Fleischknochen und Klärchen eine Packung Leckerlis versprach.
Die Blumen sollten als Belohnung neue Düngerstäbchen bekommen.
Rosenmontag!
Es dämmerte bereits und noch immer waren überall kostümierte Leute am Feiern. Doch davon hatten diesmal Tante Klärchen, Heribert, die KleineBlume mit Sonnensprösschen, Wuffi und die Indianerin nicht viel mitbekommen. Voller Spannung sprachen sie noch einmal den Plan durch und machten sich daran, die Standorte aufzusuchen.
Heri hatte alle mit Ohrhörern ausgestattet und hatte alles per Nachtsichtgerät unter Kontrolle.
"Es geht los..."gab er kurz danach schon durch, "Sie sind im Anmarsch...wartet bis sie zur Gartentür rein sind."
Dunkle Gestalten schoben sich durch das Gartentor und fingen an Lärm zu machen. Traten mit Füßen nach Büschen und Bäumchen.
In KleinerBlume und Sonnensprösschen keimte eine Wut auf, die sie schwer beherrschen konnten.
Auf einmal stand Tante Klärchen am Fenster und schaute erschrocken nach draußen.
Mit Gejohle wollte die Truppe ihren Ärger am Briefkasten auslassen, als auf Kommando von Heri,
eine riesige Gestalt um die Ecke bog. Blutunterlaufene Augen, riesige Zähne ragten aus dem schäumenden Maul,
Fell stand struppig ab und es besaß riesige Pranken! Ein markerschütterndes Jaulen folgte....es grollte immer lauter.
Die Truppe stand da und lachte. "Edi, schau mal....das ist doch nur ne Puppe." gröhlte Charly und riss am Fell.
Ein Aufjaulen und noch tieferes Knurren ertönte.
Charly hob seine Trophäe hoch und wedelte damit, von der Unterseite tropfte Blut, als sich eine krallenbewerte Hand auf seine Schulter legte. Mit einem Aufkreischen reagierte die Truppe und schug sich hinter die Büsche, aber dort erwartete sie weiteres Unheil..
Fleischfressende Pflanzen mit dornenbesetzen, langen Stängeln auf denen ein riesiger Blütenkopf mit gefährlichen Stacheln tronte schoss hervor. Aus dem bluttropfenden Mund erschienen spitze Zähne, und lange, lianenartige Greifarme griffen nach den Beinen und Armen der Jungs.
Kreischend rissen sie sich aus dem Fängen der Monsterblumen.
"Hilfe, Edi, ein Werwolf!" brülle Kallle, der gerade faule Eier an die Fensterscheiben werfen wollte, als der Werwolf der dem vor Schreck erstarrten Charly, schaurig jaulend und grollend, den Eierkarton auf den Kopf klatschte.
Die beiden Monsterpflanzen rollten mit sabbernden Mund durch die Gegend und jagten die Jungs von einer Ecke in die andere. Das tiefe Grollen schien immer lauter zu werden.
"Lasst uns abhauen!" kreischte in höchsten Tönen Kalle, der die faulig stinkende Eiermasse abzuwischen versuchte.
In dem Moment entlud sich unter Donner und Getöse, das unvermeidliche Luftgemisch.
Das Knallen war so laut und der Gestank so entsetzlich, das keiner der Truppe es noch länger aushielt
und mit schreckensbleichen Gesichtern auf und davon rannten.
Zwischenzeitlich hatten sich Wuffi und die Blumen wieder zurück verwandelt.
"Dat war duuut!" hüpfte Sonnensprösschen.
Wuffi knurrte nur: "Olles Pack, das soll ihnen eine Lehre sein! Mir mein Teddyfell einfach abzuziehen, hihihihi,"
KleineBlume kickerte noch immer. "Ich hätte mir bald vor Lachen ins Töpfchen gemacht, so haben die sich über meine langen
Lianenarme erschrocken. Schade, dass die nicht so lange bleiben, dann könnte ich bei Indi auch Lampen reparieren."
Tante Klärchen, Heribert und Indianerin mussten immer noch lachen und kichern über den gelungenen Streich,
"Aber mein Pulver werde ich sicherheitshalber außer Reichweite tun. Sicher ist sicher!" warf die große Freundin ein.
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