Reizwörter: Diwan, Dachs, Doughnut, Dreispitz
Im Palast räkelt sich Königin Myjonda auf ihrem Diwan. Ihr Regierungsraum ist mit dicken Wandteppichen und schönen Bildern von der Künstlerin KleineBlume ausgestattet. Am Boden liegen dicke, flauschige Teppiche, in denen die Füße versinken und von der Decke glitzert ein fantastischer Kronleuchter.
Vor der königlichen Myjonda steht der Buchhalter wuffi mit seinem Dreispitz-Hut und referiert die jährlichen Umsatz- und Ausgabenposten. Gelangweilt wackelt Myjonda mit den Zehen in ihren Pantoffeln und greift zum britischen Teeporzellan mit englischen Nachmittagstee. Genüsslich trinkt sie einige Schlückchen, dem Buchhalter wuffi hört sie gar nicht richtig zu.
Ein Dienstbote betritt den Raum, verbeugt sich und überbringt Königin Myjonda frische Doughnuts. Sogleich langt diese zu und knabbert genüsslich den süßen Überzug ab, als Buchhalter wuffi weitere Ausgabenposten aufzählt. "Palastgarten. Die Gärtnerkosten beliefen sich auf 90 000 Euro, dabei fielen 50 000 Euro für die Dachsvertreibung an, die erfolglos blieben."
Bevor wuffi weiter ausholen kann, richtet sich köngiliche Hoheit steil auf, setzt mit einem Klirren die Teetasse ab. "Was, soviel für einen Dachs? Warum wurde ich nicht informiert?"
"Königliche Hoheit, sie sollten nicht behelligt weden." erwidert wuffi.
"Der Palastgärtner soll sofort kommen", ordnet Myjonda an, "aber zackig!"
Mit schlotternden Beinen tritt der Palastgärtner an. "Königliche Hoheit wünschen mich zu sprechen?"
"Warum ist der Dachs nicht vertrieben, warum so viele Kosten?" fragt Myjonda.
"Seit einigen Monaten haben wir einen allnächtlichen Gast im Garten: den Dachs. Er hat sich auf die Suche nach einem neuen unterirdischen Wohnpalast gemacht und sich in unserem schönen Palastgarten breit gemacht.
In der Dämmerung habe ich ihn schon gesehen und die typischen Toilettentrichter sind auch da!
Desweiteren wird aller Boden ziemlich brutal aufgegraben.
Der Kartoffelacker, das Spargelbeet, das Frühlingsgärtchen, die Wildblumenwiese, die Staudenbeete... einfach alles wird dachsmäßig umgestaltet."
"War ein Förster und Jäger beim Bekämpfen des Logiergastes zugegen?" fragt Myjonda.
"Er war da, konnte auch nicht helfen. Alle Fallen, Scheuchen, Gerüche, Hund und Katze, alles hatte keinen Einfluss. Es hat ihn nicht vertrieben."
"Donnerwetter, warum werde ich in einem solch schwierigen Fall nicht informiert?" donnert Königin Myjonda. Ärgerlich lässt sie die Zehen in den Pantoffeln wackeln und grübelt.
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A̲̲B̲̲ ̲̲H̲̲I̲̲E̲̲R̲̲ ̲̲G̲̲I̲̲B̲̲T̲̲ ̲̲E̲̲S̲̲ ̲̲D̲̲I̲̲E̲̲ ̲̲M̲̲Ö̲̲G̲̲L̲̲I̲̲C̲̲H̲̲K̲̲E̲̲I̲̲T̲̲ ̲̲S̲̲I̲̲C̲̲H̲̲ ̲̲E̲̲I̲̲N̲̲ ̲̲E̲̲N̲̲D̲̲E̲̲ ̲̲A̲̲U̲̲S̲̲Z̲̲U̲̲S̲̲U̲̲C̲̲H̲̲E̲̲N̲̲.̲̲ ̲̲
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̲̲L̲̲Ö̲̲S̲̲U̲̲N̲̲G̲̲ ̲̲A̲̲:̲
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Der Dreispitz-Hut von wuffi wackelt bedenktlich als er energisch vor die köngliche Hoheit tritt. "Majestät, wenn ich etwas vorschlagen dürfte?"
"Bitte!"
"Nebenan wohnt doch die Lotterfrau von Lottermann, die haben ein so großes Grundstück, dermaßen verwildert und verlottert, dahin müsste man den Dachs ausquartieren."
"Wunderbare Idee, Buchhalter wuffi! Stellt eine Falle auf und tragt den Dachs rüber."
Da meldet sich der Gärtner zu Wort: "In unsere Fallen ist er nie gegangen, Hoheit."
"Papperlapapp!" ruft Königin Myjonda und knabbert am Doughnut.
"Ihr wisst wohl nicht, dass Dachse auf Doughnuts stehen. Der Geruch von frisch gebackenen Doughnuts aus der Küche hat ihn angelockt. Nehmt meine Doughnuts hier und tut sie in die Falle.
Ab heute will ich nur noch britschen Teekuchen zu meinen Nachmittagstee haben! "
<b>LÖ̲̲S̲̲U̲̲N̲̲G̲̲ ̲̲B̲̲:̲<
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Der Dreispitz-Hut von wuffi wackelt bedenktlich als er energisch vor die köngliche Hoheit tritt. "Majestät, wenn ich etwas vorschlagen dürfte?"
"Bitte!"
"Ich kenne eine Indianerin die hat immer eine Lösung für komplizierte Fälle."
"Dann bitte lass die Indianerin holen, softissimo, Buchhalter wuffi!"
Unverzüglich wude die Indianerin in den Regierungsraum der Majestät geführt.
"Hoheit, ihr habt nach mir gerufen, um den Garten von dem Dachs zu befreien?",grüßt indianerin.
"Indianerin, bitte helft uns bevor mein Palastgarten nur noch ein Schlachtfeld gleicht."
"Gerne doch, Hoheit! Nennt mich indi, wie alle meine Freunde. Ich habe schon eine Idee."
Unmittelbar danach geginnt indi im Garten bei dem Dachsbau ihr Tipi aufzustellen. Sie lässt einen Totempfahl aufstellen und ein riesiges Lagerfeuer entfachen. Alle Bediensteten helfen dabei.
Indi zur Königin: "Für mein Vorhaben ist es nötig, dass viele Leute mit dabei sind. Wir sind noch zu wenige. Hoheit, können sie noch welche einladen?"
"Aber sicher! Die Künstlerin KleineBlume, Frau Lotti und die Gemüsefrau Extudor werde ich sofort anrufen."
In kurzer Zeit fanden sich alle Leute ein. Indianerin besprach mit ihnen das Vorgehen.
"Wir machen ein Powwow!"
"Ein Wauwau?" fragt wuffi.
"Nein, nicht Wauwau. Powwow, ist ein Fest der Indianer. Aber heute machen wir nur ein kurzes Festritual. Aber ich erkläre es mal kurz:
Die Totemtiere werden auch als Krafttiere bezeichnet und verkörpern bestimmte Eigenschaften. Die Totem- oder auch Krafttiere begleiten die Indianer durch ihr ganzes Leben. Wenn das Tier respektvoll behandelt wurde, so glauben die Indianer, übertragen sich seine Kräfte auch auf die Menschen.
Heute werde in einem Titual das Totemtier Dachs zu Hilfe rufen, das in immerwährendem Kontakt zur Urquelle allen Lebens steht. Hoka, der Dachs besitzt: Tapferkeit, List und Wissen über die Heilpflanzen.
Diese Eigenschaften werden in dem Ritual auf uns übergehen. Dazu stellt euch um das Lagerfeuer und wuffi bitte ich darum, die Trommel zu schlagen. Macht mir bitte alles nach, sobald ich mit dem Tanz beginne."
Alles sahen gespannt zu, wie Indi aus dem Zelt Federn der Turteltaube holte, diese in die Luft warf und Pfeile in der Nähe des Dachsbaues in die Erde steckte.
Auf ein Zeichen von indi, fing wuffi rhythmisch zu trommeln. Sofort ertönte ein dumpfes Dröhnen
Stampfend wirbelte indi um das Feuer, und sang Yippie-yippie-yo, yippie-yippie-yo, yippie-yippie-yo, yippie-yippie-yo. Sofort folgten alle indis Tanz und hüpfen, tanzen und wirbeln herum. Unter Johlen und Gesang und Glöckchengeläute umspringen Königin Myjonda, KleineBlume, Frau Lotti, Gartenfrau Extudor und indi das Feuer und Totempfahl.
Ihre Hoheit hat die könglichen Pantoffen fortgeworfen, tanzt barfuß weiter, das Diadem ist auf dem Goldhaar verruscht, das Gesicht erhitzt und rot, aber strahlend schwingt sie ihren Umhang im Takt.
Wuffis Trommeln wird immer schneller. Indi stampft mit den Füßen, KleineBlume rolltert geschickt in kleinen Sätzen hüpfend um das Feuer, so schnell sie kann, wiegt sich im Stängel und klatscht in die Blättchen.
Frau Lottis Haare haben sich gelöst und hängen im gerötetem Gesicht, Schweißperlen bilden sich im Dekolleté und ihr Kleid fliegt nur so rum.
Gartenfrau Extudor, schwingt locker die Kniee und Hüfte. Alles singt Yippie-yippie-yo und johlt aus vollem Hals.
Abrupt öffnet sich der Dachsbau und ein großer Dachs verlässt eiligst seinen Bau. Er verschwindet so blitzschnell auf das Grundstück von Lotterfrau von Lottermann, dass alle Tänzer stehen bleiben und lachen. Königin Myjonda bricht in Jubelschreie aus und dankt der Indianerin für dies tolle Powwow.
"Liebe indi, können wir nicht öfters mal so schön tanzen? Es hat soviel Spaß gemacht und es einfach eine wunderschöne Abwechslung zu den ganzen Regierungsgeschäften. Aber nun, lass uns erstmal bei einer Tasse britischen Tee unsere List feiern."
© Copyright by indianerin
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(Post editiert am 30.12.2011 - 16:33) |