Onkel Lou
Beiträge: 95 | Post #31 geschrieben am 01.01.2017 - 17:35 | Hiho
Also erstmal: du kannst gerne Manuel oder Manu sagen Wenn du beim Nick bleiben willst, reicht auch Lou ^^
Gut, Begriffserklärungen...
* Touchmouse: ein von mir spontan erfundenes Wort aus (tauch(pad) und mouse), weil mit der Begriff Touchpad nicht einfiel und ich dachte, das ist (ganz Deutsch halt) am ehesten verständlich. ^^ Ein Touchpad ist sozusagen eine invertierte Maus: du hast ein Bewegungsfeld, auf dem du mit dem Finger drauf rum zeichnest und entsprechend bewegt sich dann die Maus. Also quasi der Vorgänger von den ganzen Smartphoneoberflächen. SEHR nervig, weil sehr klein. ^^
* Im Grunde kann man Laptop, Notebook und Netbook zusammenfassen. Sind alles Klappcomputer oder eben tragbare Computer. Dabei ist das Laptop die erste Generation (liebevoll auch Schlepptop genannt, weil trotz allem das Gewicht eines durchschnittlichen PC), Notebooks sind die schlankere Version und die neueste Version davon ist dann das sogenannte Airbook - unterscheiden sich letztlich in Höhe im zusammengeklappten Zustand und dem Gewicht. Ein Netbook ist davon die abgespeckte Variante: durchschnittlich kleiner als DinA4 und auch nicht ganz so leistungsfähig - ist größtenteils für Internetnutzung unterwegs gedacht. Ich find es so praktisch, weil es auch in eine mittelgroße Handtasche passt und damit überall mit hin kann. ^^
* Thema Rechner und PC musste ich grad selbst nachfragen: PC - also Personal Computer - ist die eingetragene Marke von IBM und nur wenn IBM drin ist, darf es PC genannt werden, ansonsten ist es ein Rechner oder Mac oder whatever die sich einfallen lassen XD Kann aber dann alles unter Desktop zusammen gefasst werden (= stationärer Computer mit externem Bildschirm, Tastatur, Maus etc)
So... wenn ich mich jetzt im Thema Laptop/Notebook irgendwo falsch erklärt habe und jemand weiß es besser, bitte melden, bin grad zu faul, wiki zu bemühen XD
Aber ich kann deine Psychologin bestätigen: Vergesslichkeit ist ein ganz großes Problem im Zusammenhang mit Depressionen. oÔ Es gibt ja auch die sogenannten "Altersdepressionen", die sehr oft falsch als "Demenz" diagnostiziert werden, weil die Symptome erschreckend ähnlich sind. Die Leute bekommen Antidepressiva und die "Demenz" ist weg. ^^
Tatsächlich stehen aber Depressionen und die Physik des Gehirns eng miteinander in Verbindung. Zum einen, darf man nicht vergessen, dass Depressionen entweder durch einen gestörten Botenstoffhaushalt des Gehirns ausgelöst werden oder aber diesen tatsächlich negativ beeinflussen können - ganz vorne stehen dabei Serotonin und auch Dopamin. Und wenn natürlich die Datenübertragung im Hirn nicht mehr richtig funktioniert, kann es auch nicht mehr richtig arbeiten - und an diesem Punkt wirken sich eben auch Depressionen, die (wie man meint) nur im Bereich, der für Emotionen zuständig ist, funktionieren, auf die komplette Funktion des Gehirns aus.
Also wenn es depressionsinduzierte Vergesslichkeit ist, müssten die richtigen Antidepressiva da schon viel ausmachen. Ansonsten bliebe da wahrscheinlich nur, eine neue Lernstrategie zu versuchen - meine Frau lernt heute auch anders als früher ("Über die Hand in den Verstand", um unsere lieben Lateinlehrer zu zitieren XD Sie schreibt die Sachen so oft auf - handschriftlich, weil dank 10-Finger bringt am PC da nix *g* - bis es sitzt) Sie hatte das Glück, dass in ihrem Bachelorstudium die FernUni von Hagen auch einen ganzen Kurs über Lernstrategien gegeben hat. Aber es müsste dazu auch bestimmt etliche Bücher über Lernstrategien geben. ^^
Und klar - ich würde heute auch nicht mehr zur Schule wollen. Ich bedauere es nur immer wieder, dass ich so zwischen die Mühlen gekommen bin in unserem viel zu starren Bildungssystem. :-/ Wobei ich tatsächlich zum Thema Sprache sagen muss: Internationale Rollenspielforen - man lernt und behält die Sprache am besten in action *g* Wobei wir mit Englisch relativ wenig Probleme haben, da zwei Leute aus unserem Freundeskreis kein Deutsch können (Philipino und Italienerin) und wir dementsprechend inzwischen so viel Englisch reden, dass es schon unverschämt normal ist ^^' Wenn man dann anfängt, auf Englisch zu denken, wird's lustig XD
Edit:
Ich denke mal, deine Vermieterin ist dem gleichen Phänomen aufgesessen, das viele Leute teilen: man kann sich leichter einem "Fremden" anvertrauen, als einem Nahestehenden, weil man einerseits weniger Sorge haben muss, verurteilt zu werden und andererseits das "aus den Augen aus dem Sinn" zu tragen kommt: man sieht die Leute seltener/nie wieder und dadurch wird das unwahrscheinlicher auf einen zurück fallen. ^^ Sehr beliebt sind da die Zuggespräche XD
(Post editiert am 01.01.2017 - 17:37) |
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teetussi (bei 1822 Stimmen) Beiträge: 855 | Post #32 geschrieben am 02.01.2017 - 13:41 | Moin Lou - oder Manu,
überraschend hat es heute Nacht geschneit. Hatten sie gestern auch in den Nachrichten von gesprochen aber ich denke immer "Das betrifft Duisburg eh nicht". So kann man sich irren, der Garten ist weiß, die Straßen zum Glück nicht. Wir haben auch aktuell keinen Frost. So überlege ich, die kurzfristige Einladung meiner Freundin anzunehmen und mal eben über den Rhein zu fahren nach Krefeld. Da hat "Herr Darm" auch noch ein Wörtchen mitzureden aber derzeit ist er ruhig und lieb. Mal abwarten, ob sich noch was tut, sonst fahre ich "über Land". Unterwegs dürfte Herr Darm sich nicht mehr melden - ich fahre Landstraße und habe keine Chance, Klo oder Gebüsch zu finden, in dem ich verschwinden könnte!
Danke für die technischen Erklärung - schön war auch die ausführliche Erklärung zum Thema "Touchpad" - jetzt weiß ich endlich, wie die Dinger funktionieren! Waren mir irgendwie immer suspekt. Mit dem Laptop meiner Freundin musste ich ab und zu mal "spielen". Drauf schreiben schlug vor Jahren fehl weil die Tasten zu flach waren für mich. Ich habe dann für sie an meinem Rechner die Briefe geschrieben und ihr übermittelt. Inzwischen schreibt sie nach dem damaligen Vorbild die Briefe alle selbst (Abrechnung von vermieteten Eigentumswohnung).
Die These, dass man sich Sachen am besten merken kann, wenn man sie mit der Hand geschrieben hat, kann ich bestätigen. So lerne und merke ich mir Dinge schon seit meiner Kindheit! Auch wenn ich kaum vernünftig lesbar schreiben kann, diese Funktion erfüllt das Hirn noch. Es reicht aus, wenn ich weiß, was da steht. Auch wenn sogar ich selbst schon Probleme habe, meine Sauklaue zu entziffern!
Früher konnte ich sehr schön schreiben, sogar Kalligraphie habe ich eine Zeit lang gemacht - aber die Arthrosen in meinen Fingern und Händen und der praktisch steife rechte Daumen stehen der Schönschrift doch sehr im Wege mittlerweile und das Schreiben mit der Hand wird immer schwieriger. Leider! Nicht umsonst führe ich meine über 30 Brieffreundschaften schon seit über 10 Jahren ausschließlich über den PC in Briefen oder auch mal seltener Emails. Anders könnte ich es gar nicht mehr. Früher habe ich 10-Seiten-Briefe mit der Hand geschrieben!
Ja, die Depression-Vergesslichkeit ist immer wieder Thema - ich bin allerdings bei einer Ärztin (Psychiaterin) und nicht bei einer Psychologin in Therapie. Das muss ich immer wieder betonen, dazwischen liegen Welten!
Nein, die gängigen Psychopharmaka helfen überhaupt nicht gegen diese Vergesslichkeit, ganz im Gegenteil verschlimmern sie eher die Vergesslichkeit! Ich habe einige Freunde, die schon seit langer Zeit auf diese Mittel eingestellt sind und die noch vergesslicher sind als ich es bin! Und ich selbst habe die gängigen Psychopharmaka im Jahr 2015 auch probiert und Erschreckendes erlebt. Das ist für mich keine Option, ich reagiere allergisch auf die Wirkstoffe und darf sie unter keinen Umständen einnehmen.
ich nehme ja homöopathische Medikamente seit 2015 und damit behandele ich meine Depression auch sehr erfolgreich - darüber ist meine Psychiaterin sehr froh, denn mit den üblichen Medis kam ich vom Regen in die Traufe, da ging es mir richtig schlecht. Kreislauf und Stoffwechsel drehten am Rad und ich geriet in Lebensgefahr. Also sofort absetzen und keine weiteren Versuche unternehmen.
Dieser Körper reagiert auf viele Wirkstoffe total gegensätzlich und kein Arzt hat dafür eine Erklärung - es mag mit den Botenstoffen im Gehirn zusammenhängen, mit den Synapsen, die bei mir eventuell falsch gestöpselt sind. Das konnte nicht einmal ein fähiger Neurologe herausfinden! Er wusste nicht einmal, wo er ansetzen sollte. Leute wie ich sind zum Glück sehr selten, etwa 1 von 1.000 Menschen soll so reagieren und bei den meisten fällt es kaum auf. Nur bei OPs und schweren Erkrankungen, wo man viele Medikamente nehmen muss, kann es unangenehm werden und auch mal zum Tode führen, wenn man "versehentlich" das falsche Medikament bekommt und der Körper darauf so ungewöhnlich reagiert, dass kein Arzt oder Pfleger damit zurechtkommt. Shit happens, Den Spruch machte der Neurologe, als er feststellte, dass er mir nicht helfen kann und ich zeitlebens selbst aufpassen muss (!), was man mir verabreicht. Im Zweifel soll ich das Medikament lieber nicht nehmen. Woher ich aber wissen soll, welche Wirkstoffe ich vertrage und welche nicht, konnte er mir auch nicht sagen. Ärzte! Denen traue ich auch nur so weit, wie ich sie werfen kann! Immer, wenn ich diesen Spruch loslasse, lachen nur ganz wenige Ärzte darüber, die meisten empfinden das als Beleidigung. Dabei betone ich immer "Respekt und Vertrauen muss man sich erarbeiten - das bekommt man nicht automatisch durch den weißen Kittel, den man sich angezogen hat." Versteht auch nicht jeder, dafür braucht man eine gewisse Grundintelligenz, die nicht immer gegeben zu sein scheint.
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Onkel Lou
Beiträge: 95 | Post #33 geschrieben am 02.01.2017 - 19:15 | Hiho
Sorry, hab ich mich verlesen. Ich war irgendwie der festen Überzeugung, da stünde Psychologin - immer diese Autovervollständigung des Gehirns. ^^ Liegt wohl daran, dass ich bei einer Psychologin war. Meine Frau ist ja auch beim Psychiater, weil "Psychologen dürfen keine Medikamente verschreiben" *augenverdreh* Deutschland!
*hm* Ja, paradoxe Reaktionen sind tatsächlich häufig ein Thema bei psychischen Krankheiten.
Wobei man sich natürlich fragen sollte, wenn kein Antidepressiva was bringt, ob es dann WIRKLICH eine Depression ist oder nicht "nur" ein Symptom eines anderen Krankheitsbildes. oÔ Meine Frau p.e. ist ja bipolar affektiv gestört und dementsprechend sind die Antidepressiva bei ihr mehr, um ihr das Schlafen zu erleichtern, während die eigentlichen Mittel die Phasenhemmer sind; während meine Schwiegermutter ja ganz gut mit Antidepressiva arbeitet. :-/
Und leider muss ich da den Arzt bestätigen - das gleiche hat meine Frau auch durchgemacht: Welches Mittel am Ende etwas bringt ist russisch Roulette: es wird solang ausprobiert, bis man ein Mittel findet, das "zufällig" wirkt. Leider Gottes ist über den genauen Hergang im menschlichen Gehirn bei solchen Störungen noch immer kaum etwas bekannt. Bisher weiß man, dass Serotonin und Dopamin damit zusammen hängen, aber auch persönliche und charakterliche Hintergründe und soziale Prägung - man kann sich Depressionen tatsächlich auch sprichwörtlich "einreden": wenn man sich selbst lange genug fertig macht (oder von anderen fertig gemacht wird), dann glaubt man es selbst und wird darüber depressiv.
Da gab es mal ein ganz interessantes Experiment an Labormäusen. Da wurde eine Maus konsequentem sozialen Stress ausgesetzt (mit einer anderen Maus zusammen in einen Käfig gesteckt, die ihr überlegen war und sie ständig "gemobbt" hat) - die ist nach wenigen Tagen komplett depressiv gewesen. Ich müsste nochmal nachgucken, welche Therapie sie an diesen Mäusen getestet haben, das fällt mir grad partout nicht mehr ein, sorry. -.- Aber es geht ja grade mehr um den Beweis, dass man in Depressionen gedrängt werden kann - das ist tatsächlich ganz gut auf Menschen übertragbar. ^^
Aber lange Rede, kurzer Sinn und damit zurück zum Thema: Medikamente gegen Depressionen -sind- ein reines Glücksspiel (meine Frau hatte Glück, dass das dritte Medikament dann angeschlagen hat und verträglich war - meine Schwiegermutter hat nach 30 Jahren erst ein passendes gekriegt). Dementsprechend ist die medikamentöse Behandlung tatsächlich eher fraglich zu sehen und meiner Meinung nach sollte eine psychologische Begleitung dabei statt finden, weil oftmals bringt diese auf lange Sicht dann mehr; während die Medikamente (wenn man jetzt nicht gerade mit einem gestörten Botenstoffhaushalt geboren wurde) eher nur die schlimmste Phase überbrücken sollten, damit man überhaupt in der Lage ist, sich aktiv mit der Krankheit zu beschäftigen.
(Post editiert am 02.01.2017 - 19:17) |
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teetussi (bei 1822 Stimmen) Beiträge: 855 | Post #34 geschrieben am 03.01.2017 - 14:23 | Moin,
dass weder die modernen noch die älteren Psychopharmaka bei mir wirken, hängt allgemein mit meinem Stoffwechsel zusammen - so hat es mir die Psychiaterin erklärt. Ich weiß nicht mehr, wie sie es formuliert hat: Es hängt mit meinem Stoffwechsel zusammen, der ja wiederum hauptsächlich mit der Schilddrüse zusammenhängt. Bei mir scheint die Verständigung zwischen Stoffwechsel und Gehirn gestört zu sein - falsch gepolt nannte es meine Ärztin. Und der Neurologe neigte auch dazu (da war ich Ende der 90er Jahre, als die CU bei mir festgestellt wurde und ich so eigenartig auf das hochdosierte Cortison reagierte), in diese Richtung zu denken. Das Problem an der Geschichte ist, dass man es nicht korrigieren kann. Der Körper ist sehr komplex und viele Dinge, die vom Gehirn geregelt werden, lassen sich einfach nicht korrigieren. Ich kann keine Medikamente nehmen, damit die Medikamente besser wirken! Verstehst Du das Problem? Niemand weiß, wo genau der Fehler im System liegt, Niemand kann ihn genau festlegen und deshalb kann ihn auch Niemand "heilen".
Ich kann leider auch keinen "Allergietest" machen, um herauszufinden, welche Wirkstoffe mein Körper richtig verarbeiten kann und welche nicht. Ich muss mir auch selbst die Wirkstoffe oder Medikamente merken oder besser notieren (bei der Menge, die ich schon kenne!), die bei mir gar nicht oder gegensätzlich wirken. Die Liste wird immer länger im Laufe meines Lebens! Das macht die Behandlung von Ärzten schwierig. Einige Unverträglichkeiten oder gegensätzliche Reaktionen lassen sich durchaus durch meine schwere Darmerkrankung und die "Verstoffwechselung im Darm" erklären. Kranker Darm kann nicht arbeiten wie gesunder Darm! Da sind sich alle Ärzte einig.
Ich bekomme von vielen Schmerzmitteln Migräne oder starke Kopfschmerzen. Es ist schon vorgekommen, dass ein Medikament gegen zu hohen Blutdruck diesen erst richtig hochgetrieben hat. Die Ärzte sind davon abgekommen, mir Medikamente gegen Bluthochdruck zu geben - mittlerweile hat er sich von alleine eingependelt. Wenn ich regelmäßig gelaufen bin, hatte ich sogar einen guten Ruhepuls und Blutdruck - leider kann ich ja mit meiner Sehnenverletzung immer noch keinen Sport treiben. Es ist zum Verrücktwerden!
Ich bekomme von Mitteln gegen Durchfall Darmblutungen und Durchfall (z. B. Kohletabletten oder Perenterol, nur Loperamid hilft in ganz kleinen Mengen. Nehme ich zuviel, löst das wieder Geschwüre und Blutungen im Darm aus), von Mitteln gegen Bauchschmerzen bekomme ich starken Brechreiz und muss mich übergeben. Klasse.
Örtliche Betäubung z. B. beim Zahnarzt führt immer zu extrem starken Schmerzen, das Schmerzzentrum wird angeregt. Wenn ich nicht das Mittel für Allergiker bekomme, bekomme ich davon Herzrasen und kippe einfach um. Ist schon einige Male passiert - erschreckt die Ärzte immer zu Tode. *lach
Schön ist auch, wenn ich eine örtliche Betäubung bekomme und man mich danach nicht mehr anfassen darf, weil jede Berührung Schmerzen auslöst und der ganze Körper fängt an zu zucken. Die Ärzte geraten dann jedes Mal total in Panik und schreien mich an "Machen sie was". Scherzkekse, was soll ich denn dagegen machen? Wer hat Medizin studiert, der Arzt oder ich?
Dass mich Beruhigungsmittel wild und aggressiv machen ist dagegen schon vergleichsweise harmlos. Und eine durchaus bekannt Reaktion auf bestimmte Wirkstoffe. Das bestätigen mir immer wieder Ärzte. Die sollten es wissen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man die Krankheit nicht hat, gegen die das Mittel helfen soll. Sondern es hat damit zu tun, das die Wirkstoffe im Gehirn falsch verstoffwechselt werden.
Die üblichen Medikamente gegen CU haben bei mir die Krankheit noch verschlimmert! Das konnten die Ärzte kaum glauben, ist aber leider trauriger Fakt. Die Colitis ulcerosa gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Bei einer AI (Autoimmunerkrankung) bekämpft das Immunsystem den eigenen Körper als Feind - bei mir bedeutet das, die Darmschleimhaut wird von eigenen Körperzellen angegriffen und verletzt. Aber auch alle andere Schleimhäute im Körper. So erklären sich möglicherweise auch die Geschwüre, die ich schon 2 x im Hals hatte (Stimmband 2013, Schilddrüse 2016). Um die CU zu behandeln, hat man jetzt die Autoimmunerkrankung behandelt - und das Immunsystem mit Medikamenten heruntergefahren, gedrosselt. Dadurch geht es meinem Darm auch etwas besser. Aber beschwerdefrei oder geheilt bin ich nicht. Das geht auch nicht, es ist eine unheilbare Krankheit! Und auch der kranke Darm kann bei einer Stoffwechselstörung eine große Rolle spielen! So die These meiner Therapeutin - sie als Ärztin hat diesen Bereich sehr intensiv studiert, sie kennt sich hier wirklich gut aus und hat sofort gesagt, dass ich auf keinen Fall Psychopharmaka einnehmen darf. Das wäre für mich lebensgefährlich! Durch die Verkettung meiner Krankheiten!
Dass ich Probleme mit dem Stoffwechsel habe, ist ja in den letzten Monaten extrem aufgefallen - vor und auch jetzt nach meiner Schilddrüsen-OP. Der Stoffwechsel wird nicht nur durch die Schilddrüse gesteuert aber da sitzt der größte Teil davon. So wie auch der größte Teil unseren Immunsystems im Darm sitzt.
Wenn man chronisch-krank ist, muss man sich wirklich intensiv mit dem eigenen Körper und den Zusammenhängen auseinander setzen, um die eigene Krankheit halbwegs zu verstehen. Mir wurde schon oft gesagt, dass an mir ein guter Arzt verlorengegangen wäre.
(Post editiert am 03.01.2017 - 14:25) |
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Onkel Lou
Beiträge: 95 | Post #35 geschrieben am 08.01.2017 - 09:38 | *lol* Sorry, dass ich lache, aber ich stelle mir grade den total verzweifelten Arzt vor. XD Ist wahrscheinlich das letzte, was man als Patient in dem Moment sehen will, aber irgendwie hätte ich das wirklich gerne gesehen *hust*
Ich kenne in Australien noch ein Mädel, die ähnlich komplexe Reaktionen auf Medikamente hat - reagiert auch auf 99% aller Medikamente paradox (also gegenteilig). Soweit ich weiß, wird jetzt überlegt, ihr gegen ihre Depressionen dann einen Hirnschrittmacher zu verpassen, wenn die Psychotherapie nicht anschlägt - letzte Chance für sie. :-/ Obwohl ich offen gestehe, dass ich sowas auch sehr bedenklich finde mit den Drähten, die dir dann aus dem Schädel kommen und sich jederzeit entzünden können... (sofern ich die Anleitung für die Implantierung richtig verstanden hab)
Wobei ich so in der Retrospektive (ist mir vorher gar nicht aufgefallen), ein bisschen gewagt von den Ärzten finde, dir bei deiner AI auch noch Psychopharmaka zu geben, die dann ja doch extrem starke Nebenwirkungen grade im Stoffwechsel- und Kreislaufbereich haben. Wenn ich den Beipackzettel meiner Frau durchlese, wird mir ja auch immer ganz anders. Wie das erst auf einen sowieso überempfindlichen Körper wirkt, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Aber mal grad ne andere Frage: hast du bei deinen Verdauungsbeschwerden schon mal indische Flohsamenschalen versucht (reiner Ballaststoff). Die habe ich letztes Jahr von meinem Arzt verordnet bekommen, als ich durch die schweren Antibiotika mir den Darm so dermaßen vernichtet hab, dass ich 9 Monate lang brauchte, bis ich wieder auch nur ein bisschen frisches Gemüse und Salat essen konnte. :-/ Kannst ja mal deinen Arzt fragen, was er davon hielte - wirkt ganz gut gegen Durchfall/Verstopfung, man muss "nur" genug trinken dann ^^'
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teetussi (bei 1822 Stimmen) Beiträge: 855 | Post #36 geschrieben am 08.01.2017 - 16:43 | Zitat O.L.:
Aber mal grad ne andere Frage: hast du bei deinen Verdauungsbeschwerden schon mal indische Flohsamenschalen versucht (reiner Ballaststoff). Die habe ich letztes Jahr von meinem Arzt verordnet bekommen, als ich durch die schweren Antibiotika mir den Darm so dermaßen vernichtet hab, dass ich 9 Monate lang brauchte, bis ich wieder auch nur ein bisschen frisches Gemüse und Salat essen konnte. :-/ Kannst ja mal deinen Arzt fragen, was er davon hielte - wirkt ganz gut gegen Durchfall/Verstopfung, man muss "nur" genug trinken dann ^^' (Zitat Ende)
Bleib mir bloß vom Leib mit Flohsamenschalen! Der letzte Schrott, das wirkt NICHT gegen Durchfall, auch wenn es der Hersteller gerne verspricht! Es ist Bullshit, sorry für den harten Ausdruck: Ballaststoffe können keinen Durchfall beheben, sie sind nur dazu geeignet, den Darm flott zu machen! Sie sorgen für Bewegung, nur dafür sind Ballaststoffe gut! Jemand, der mit Durchfall & krankem Darm lebt wie ich darf auf keinen Fall Ballaststoffe zu sich nehmen! Diese Lebensmittel stehen alle auf der No-go-Liste und ab und zu esse ich sie trotzdem in ganz kleinen Mengen - ich versuche den Darm langsam und vorsichtig daran zu gewöhnen. Bisher ging jeder einzelne Versuch in die Hose (kannst Du fast wörtlich nehmen)! Leider! Ich esse wahnsinnig gerne Salat und rohes Gemüse - eigentlich ist das streng verboten! Ab und zu nehme ich die Konsequenzen in Kauf, um auch mal halbwegs gesund zu leben. Das kann ich nämlich sonst gar nicht.
Vollkornprodukte darf ich nicht essen, keine Körner, kein Müsli, keine Hülsenfrüchte, Kohlsorten, kein Mais, keine Bohnen Spargel ist mit seinen Faserstoffen auch extrem schwierig. Beim Obst sind es vor allem Stein- und Kernobst, schlimm sind Pflaumen aber auch Pfirsiche oder Nektarinen. Birnen sind in kleinen Mengen okay aber alle Beeren mit kleinen Kernen wie z. B. Erd- Johannis- oder Himbeeren gehen gar nicht (die Kerne tanzen durch den Darm und sorgen für Aufruhr). Auch Weintrauben mit Kernen wären nicht möglich, kernlose aber okay. Nur vertrage ich Weintrauben überhaupt nicht (Allergie). Bei Tomaten und Chilis sind die Kerne auch das Problem, bei Paprika ist eher die Haut. Deshalb schäle ich meine Paprika mit dem Sparschäler, kein Thema. Da ich bei Chilis immer die Kerne entfernen muss, esse ich nur die scharfen Schoten, bei den milden ist ja die ganze Schärfe weg: Dummerweise steckt die vor allen in den Kernen! Bei eingelegten Chilis ist es problematisch, weil die ganz mit Kernen eingelegt sind. Wenn ich es schaffe, die Kerne rauszudrücken, bin ich auf der sicheren Seite - sonst habe ich halt Krämpfe und Durchfall. Auch nicht selten bei mir, ich weiß ja dann, woher es kommt. Bis da alle Kerne wieder raus sind, das kann dauern!
Das sind nur so im groben die Nahrungsmittel, die mir Probleme machen. Ich esse leidenschaftlich gerne Pumpernickel - ist natürlich Vollkonrbrot und geht gar nicht. Aber ab und zu gönne ich mir 1-2 Scheibchen. Weißbrot ist immer die bessere Wahl, hängt mir aber auch irgendwann zum Hals raus. So esse ich vor allem Weizen-Roggen-Misch-Brote. Sesamkörner sind auch total fies, Mohn geht besser. Wenn auch nicht wirklich gut. Pilze darf ich gar nicht essen! Pfifferlinge habe ich gerne gegessen.
Mit Flohsamenschalen kann man die Darmflora nicht wieder aufbauen! Dafür braucht man Probiotika - diese gibt es z. B. in allen Naturjoghurts und natürlich auch in Milch. Einfacher ist es, wenn man Kapseln einnimmt, wo hochdosiert Probiotika drin sind. Bitte greife nicht zu Aktivia-Joghurt - der regt die Darmtätigkeit an, da sind Prebiotika drin. Pro = Darmflora, Pre = Abführen. Deswegen loben die Leute alle Aktivia, weil sie so wieder aufs Klo können! Mit Durchfall hast Du damit keine Probleme und willst das Gegenteil erreichen! *grins
Man kann diese Probiotika-Kapseln in der Apotheke kaufen aber auch schon bei dm, da sind sie günstiger und wirken genauso gut. Man muss sie 3 Monate mindestens nehmen, die Darmflora braucht recht lange, um sich zu erholen. Gut sind in dem Fall auch E.Coli-Bakterien, die muss der Arzt verschreiben. Werden aber heutzutage nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt. Vor 20 Jahren habe ich dafür noch ein Kassenrezept bekommen. Hat so lala funktioniert. Die Kapseln aus dem Drogeriemarkt sind mir noch am liebsten, alle paar Monate mache ich die Kur, weil ich ja ständig Durchfall habe. Schaden tut es nicht. Außerdem esse ich nach Möglichkeit jeden Tag 1 Joghurt oder auch mal Quarkspeisen. Zum Glück habe ich ja keine Laktoseintoleranz.
Ja, manchmal kann man sich nur wundern, was einem die Ärzte verschreiben - man muss ihnen aber auch alle Informationen geben, nur dann können sie alles berücksichtigen. Es gibt genug Ärzte, die von der CU keine Ahnung haben oder grade mal wissen, dass es eine Darmerkrankung ist, aber keine Ahnung davon haben, dass sie zu den Autoimmunerkrankungen gehört. Manche Ärzte wollen mir das auch nicht glauben, ist aber so. Ich habe es mir ja nun nicht ausgesucht.
Ich habe übrigens Post von der Rentenversicherung bekommen - man hat meine Einschätzung bestätigt: Dass ich nicht mehr in der Lage bin durch meine zahlreichen Krankheiten, Vollzeit zu arbeiten! Ich musste mir in den letzen 2 Jahren ständig anhören (vor allem auch von Ärzten usw.), dass ich zu jung für die Rente bin, dass ich mich nicht so anstellen soll, mir Krankheiten aus dem Katalog aussuche, total übertreiben würde und nur zu faul zum Arbeiten bin. Und dass ich "kerngesund" bin und noch Vollzeit arbeiten kann. Und ich habe das Gegenteil behauptet und stand sehr alleine auf weiter Flur. Meine Hausärztin hat mir immer zugestimmt, sie sah das genauso - meine Therapeutin/Psychiaterin ebenfalls aber alle anderen behaupteten das Gegenteil. Und jetzt kam der Bescheid von der DRV: Sie sind zu demselben Schluss gekommen. Ja, mit 50 Jahren habe ich zu viele Krankheiten auf einmal und die Belastung ist zu groß, ich bin nicht mehr in der Lage, Vollzeit zu arbeiten. Der Zug ist abgefahren! Ich bin total erleichtert und freue mich über diese Zustimmung! Endlich habe ich es schwarz auf weiß! Ich habe mir nichts eingebildet, man stimmt mir zu! Ich könnte fliegen, weil ich endlich diese Zustimmung bekommen habe!! Kannst Du das verstehen?
Allerdings bin ich noch nicht 100%ig platt und soll 3 Std./Tag arbeiten, also Teilzeit. Damit wäre ich auch sehr zufrieden, zum einen will ich noch nicht ganz aus dem Job raus und zum anderen reicht meine Rente eh nicht zum Leben. Hätte also so oder so arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Eine Teilrente ist da die beste Lösung für mich! Mal sehen, was mein Arbeitgeber dazu sagt und wo er mich hinschickt.
(Post editiert am 08.01.2017 - 16:44) |
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Onkel Lou
Beiträge: 95 | Post #37 geschrieben am 08.01.2017 - 18:18 | teetussi: Bleib mir bloß vom Leib mit Flohsamenschalen! Der letzte Schrott, das wirkt NICHT gegen Durchfall, auch wenn es der Hersteller gerne verspricht! Es ist Bullshit, sorry für den harten Ausdruck: Ballaststoffe können keinen Durchfall beheben, sie sind nur dazu geeignet, den Darm flott zu machen! Sie sorgen für Bewegung, nur dafür sind Ballaststoffe gut!
So absolutistisch würde ich das jetzt nicht ausdrücken. ^^ Ich sehe ein, dass es bei dir nichts bringt - gerade wenn du Probleme mit Ballaststoffen hast, aber es gibt durchaus Menschen, denen es etwas bringt. Ich hab meinem Arzt, der es mir empfohlen hat, nachdem E.Colibakterien zwar die Flora wieder soweit herstellten, aber die ständige Reizung einfach nicht nachließ, diesbezüglich vertraut a la "schaden kann es nicht" und es bringt tatsächlich sehr viel - sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall - eben dadurch, dass es auch als Quellstoff fungiert.
Wie gesagt, ich sehe es ein, dass es für dich nichts bringt, aber ich denke, da du ja auch so stark paradox reagierst, kannst du deine Reaktionen nicht generalisieren. Ist jetzt nichts gegen dich, sondern ich will einfach nur zu Bedenken geben, dass es "Das" Allheilmittel nicht gibt. Alles wirkt bei jedem Menschen anders. Beim einen wirken Aspirin, beim anderen nicht - hängt von dem individuellen Stoffwechsel ab, wie du sagst. ^^ Ich rede Homöpathie z.B. auch nicht schlecht, nur weil ich nicht dran glaube; im Gegenteil, ich gestehe ihm zumindest einen Placeboeffekt zu (wodurch es bei mir nichts bringt, weil meine negative Erwartungshaltung hier ja schon dazu führt, dass eine Wirkung gemindert oder ganz verhindert wird. ^^ [Ich bitte hier darum, zu differenzieren zwischen echter Homöopathie und pflanzlichen Heilmitteln]) Man kann ja letztlich immer nur seine eigenen Erfahrungswerte in den Ring werfen und dann ggf mit anderen Erfahrungen vergleichen, das macht (finde ich) Medizin aber auch so faszinierend. Wenn man wirklich einfach an diesem Punkt mal bedenkt, wie viele Medikamente keinen Wirkungsnachweis erbringen können, aber trotzdem bei Menschen als "wirksam" beschrieben werden - bin ich immer wieder fasziniert. ^^
Ich muss an diesem Punkt jetzt gestehen, mit UC kenne ich mich so gar nicht aus - was genau da wie schief läuft, weiß ich nicht; z.B. dass die Darmflora davon stark beeinträchtigt ist. Ich kenne bisher eher "rein" entzündliche chronische Krankheiten.
Ich mein mich zu erinnern, dass du früher schon geschrieben hast, dass du ein homöopathisches Mittel gegen deine Depressionen nimmst? Darf ich fragen, ob es diese "richtig" Homöopathie (Gedächtnis des Wassers, Rituelle Herstellung - z.B. Veleda oder Schüsseler) oder pflanzliche Medikamente handelt? Im ersten Fall würde mich einfach interessieren, wie der Arzt/die Ärztin die Zuteilung gemacht hat, falls es vom Arzt verschrieben ist. Ich war auch mal bei einer Homöopathin (die Hausmittel TOP, die Homöopathie, wie erwähnt habe ich mal geflissentlich in der Apotheke gelassen, als ich die Preise hörte... *hust*) und die hat einfach nur a la "das ist dagegen", während mir mein Hausarzt (der interessanterweise selbst zum Homöpathen geht XD) etwas davon erzählte, dass man für eine richtige Behandlung sowas wie einen "Energietypus" bestimmen müsste, um die richtigen "Medikamente" zu bestimmen.
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teetussi (bei 1822 Stimmen) Beiträge: 855 | Post #38 geschrieben am 11.01.2017 - 06:51 | Ich muss an diesem Punkt jetzt gestehen, mit UC kenne ich mich so gar nicht aus - was genau da wie schief läuft, weiß ich nicht; z.B. dass die Darmflora davon stark beeinträchtigt ist. Ich kenne bisher eher "rein" entzündliche chronische Krankheiten.
Ich mein mich zu erinnern, dass du früher schon geschrieben hast, dass du ein homöopathisches Mittel gegen deine Depressionen nimmst? Darf ich fragen, ob es diese "richtig" Homöopathie (Gedächtnis des Wassers, Rituelle Herstellung - z.B. Veleda oder Schüsseler) oder pflanzliche Medikamente handelt? Im ersten Fall würde mich einfach interessieren, wie der Arzt/die Ärztin die Zuteilung gemacht hat, falls es vom Arzt verschrieben ist. Ich war auch mal bei einer Homöopathin (die Hausmittel TOP, die Homöopathie, wie erwähnt habe ich mal geflissentlich in der Apotheke gelassen, als ich die Preise hörte... *hust*) und die hat einfach nur a la "das ist dagegen", während mir mein Hausarzt (der interessanterweise selbst zum Homöpathen geht XD) etwas davon erzählte, dass man für eine richtige Behandlung sowas wie einen "Energietypus" bestimmen müsste, um die richtigen "Medikamente" zu bestimmen.[/quote]
Musste jetzt echt überlegen "UC" ist - meine Krankheit heißt Colicitis ulcerosa und die Abkürzung lautet CU - fast dasselbe aber eben nur fast.
Die CU sorgt mit jedem akuten Schub = jeder akuten Entzündung für eine zerstörte Darmflora. Je nach Medikament, dass ich dafür einnehmen muss, kann sich das noch verstärken. Im akuten Schub darf ich deutlich weniger Lebensmittel essen als außerhalb eines Schubes. Ich kann dann wirklich nur absolut Schonkost essen, kaum Gemüse, keinen Salat, kaum Obst usw. Außerhalb eines Schubes ist meine Ernährungsweise auch alles andere als "gesund" für normale Menschen aber für mich durchaus abwechslungsreich. Man muss halt immer das Gesamtbild sehen.
Ich bin zwar sei über 1 Jahr nicht mehr in einem akuten Schub gewesen - wenn ich auch vor einigen Wochen geblutet habe und das Medikament genommen habe (hat geholfen) - aber seit 2007 lebe ich mit ständigem Durchfall. Und deshalb auch mit ständigen Verdauungsproblemen. Das sorgt natürlich für eine nie ganz intakte Darmflora. Aber auch hier muss ich sagen, dass es mir mitunter gar nicht so schlecht geht.
Allerdings kriege ich auch sehr leicht Magen-Darm-Infekte (durch die Erkrankung selbst bin ich empfindlicher, aber auch durch die Imnmunhterapie) und damit kämpfe ich deutlich länger als normale Menschen.
Aktuell hänge ich auch wieder komplett in den Seilen, fing irgendwie schon Sonntagabend an. Montag lag ich komplett auf der Nase und musste den Termin bei der Therapeutin absagen, sehr zu meinem Ärger und gestern früh meinen Termin bei der Hausärztin. So fahre ich gleich zur ihr in die Notfall-Sprechstunde. Bin aber froh, wenn ich wieder zuhause bin und mich wieder hinlegen kann. Ich brauche immer ein paar Tage, um wieder auf die Beine zu kommen nach so einem Infekt. Gestern konnte ich auch wieder was essen, gerade habe ich eine halbe Schale Porridge gelöffelt, das sollte mir etwas Kraft geben. Bin total wackelig auf den Beinen, wenn ich tagelang nichts esse. Wer wäre das nicht in meiner Lage?
Du willst wissen, wie das mit den homöopathischen Medikamenten ist: Man muss nicht dran glauben, damit sie wirken. Sie wirken durch das Ähnlichkeits-Prinzip. Ein Gift ruft z. B. bestimmte Reaktionen hervor. Stark verdünnt kann dieses Gift aber heilen und gegen die Symptome helfen. Man behandelt mit der Homöpoathie gleichermaßen Symptome und Krankheiten. Die richtigen Medikamente zu finden, dazu benötigt man schon einen Fachmann, also Heilpraktiker oder Arzt, der auch Heilpraktik studiert hat. Gut ist immer eine abgeschlossene Ausbildung. Und nein, ich rede hier nicht von Hausmitteln. Sondern von Globuli. So teuer sind die gar nicht, man nimmt ja keine großen Mengen zu sich und oft bezuschusst die Krankenhaus auch die heilpraktische Behandlung.
Meine Hausärztin hat sich angehört, welche Symptome ich habe und welche Beschwerden neben den Symptomen, sie hat sich also alle Beschwerden der Depression angehört und auch die Symtome, die ich noch hatte wie z. B. mein Heißhunger aus Salziges. Das gab für sie auch den Ausschlag für mein Hauptmittel, das einfach Kochsalz ist. Ich nehme es 2 x am Tag und damit komme ich gut zurecht, mein Heißhunger auf Salz ist auch dahin, und gegen die Depression hilft es auch ein wenig. Die Psychopharmak behandeln ja auch nur die Symptome aber nicht die Krankheit. Dafür braucht man eine Therapie. Meine Medikamente haben aber deutlich weniger Nebenwirkungen! Das 2. Mittel ist Giftsumach, es wird auch eingesetzt gegen Gelenkschmerzen. Habe ich jahrelang zur Therapie eines alten Pferdes benutzt und siehe da, der alte Knochen hatte deutlich weniger Schmerzen, ist damit besser gelaufen - und er hat auch nicht dran geglaubt. Aber die Globuli immer brav eingenommen!
Ich habe eine andere Potenz d. h. eine andere Mischung und diese wirkt auch gegen Angststörungen und Depressionen und begleitend zu dem Kochsalz helfen mir beide Mittel sehr gut und ich bin meist ruhiger. Sie können keine Angststörung verhindern aber ich fühle mich mit den Medis besser. Allgemein und generell.
Ohne Medis ging es mir deutlich schlechter, mit den Psychopharmaka ging es mir richtig schlecht, weil ich so stark darauf reagierte und so viele Nebenwirkungen bekam, dass es zu gefährlich wurde. Wenn man z. B. nach 1 Tablette 3 Tage nichts essen kann, ist das essentiell gefährlich!
Ich bin immer noch "total matschig", war 2 Tage nicht am Rechner und fühle mich immer noch recht schlecht. Deshalb verabschiede ich mich jetzt wieder. *wink
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Onkel Lou
Beiträge: 95 | Post #39 geschrieben am 11.01.2017 - 19:36 | *lol* Das war jetzt einer dieser Vertipper aufgrund des Adlerkreissuchsystems, über die wir noch vor Weihnachten gesprochen haben. ^^ CU, natürlich. Das passiert, wenn ich meine Postings nicht mindestens 2x Korrekturlese...
Aber wenigstens wusstest du, wovon ich rede
Grad vorweg eine Erklärung, damit es nicht in der Masse des Textes untergeht. ^^ Ist recht wichtig für meine Aussage
** Nocebo-Effekt
Das Gegenteil des Placebo-Effektes. Die negative Erwartungshaltung des Patienten gegenüber eines Medikaments, einer Behandlung sorgt dafür, dass sich die Wirkungsweise ins Gegenteil verkehrt und die Symptome sich verschlechtern. Schmerzmittel verstärken unter diesem Effekt die Schmerzen, Fiebersenkende Mittel erhöhen das Fieber etc.
Ja, wir reden definitiv über das gleiche, wenn wir von Homöopathie sprechen - beruhigend. ^^ Ich finde es erschreckend, wie viele Leute den Unterschied zwischen Hausmittel, pflanzlichen Mitteln und Homöopathie nicht kennen.
Wie gesagt, ich spreche Homöopathie nicht das Potenzial ab, zu helfen. Ich weiß es nicht. Ich habe diverse Erfahrungsberichte gehört, die eine Wirkung bestätigen (inklusive bei Tieren), aber auch diverse, bei denen eine Wirkung abgesprochen wurde. Was ich definitiv sagen kann ist, dass es keine wissenschaftliche Bestätigungen und keine messbaren Studien gibt, die eine Wirkung von Homöopathie bestätigen; Die wenigen Testreihen, die im Laufe der Jahre gemacht wurden, haben allesamt keine messbare Wirkung von Homöopathie erbracht.
Trotzdem gibt es natürlich Menschen, denen sie geholfen haben. Ob das jetzt wirklich dieses Gedächtnis des Wassers (das ist ja letztlich die Wirkweise dieser Gifte: Das Gift hat eben jene Eigenschaften, an die sich das Wasser beim rituellen Verdünnen erinnert und dadurch können diese irrwitzig geringen Auflösungen - man ist da bei 10^-x bei x>9, also im unteren Mycrobereich - ja überhaupt eine 'Wirkung' entfalten) ist, der Placeboeffekt, irgendwelche körpereigenen Energien, die wir noch nicht erkannt haben, oder auch schlichtweg die Macht des menschlichen Geistes (immerhin gibt es auch nachgewiesene Spontanheilungen von Krebs rein durch den Glauben des Menschen bewirkt) - kann ich an diesem Punkt nicht sagen. Ich werde es selbst auch wahrscheinlich niemals herausfinden, weil ich diese Art der Medikamentation nicht versuchen werde, solange ich keine nachgewiesenen Wirkungen in Form von klinischen Doppelblindstudien schwarz auf weiß sehe.
Was ich eigentlich damit ausdrücken will ist, dass ich nicht an diese Art der Heilung glaube. Es widerspricht meiner Vorstellung von der Welt und wie sie funktioniert, in der ich einfach sage - Wasser ist verdammtes Wasser, Punkt. Es erinnert sich ja auch nicht an die Dinosaurierexkremente, die es vor Jahrmilliionen mal ausgewaschen hat und die mir eventuell schädlich sein könnten. Blöd ausgedrückt.
Aber durch diese Grundhaltung, die ich habe, würde bei mir keine oder eine stark geminderte Wirkung statt finden, weil ich eine Antihaltung habe. Das ist tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen und Popularwissenschaftler nennen das gerne (nicht ganz korrekt) unter dem Begriff Nocebo-Effekt** . Wie gesagt, ist nicht ganz Korrekt, aber da es in gewissem Sinne wie der Nocebo-Effekt das Gegenteil des Placebo-Effektes ist, wird das der Einfachheit halber halt gerne für den Ottonormalbürger in eine Schüssel geworfen. Was ich letztlich sagen will: Durch meine innere Haltung, dass Homöopathie für mich keinen Sinn ergibt, also in meinem Weltbild nicht funktionieren kann, wird mein Körper mit höchster Wahrscheinlichkeit eine (durchaus denkbare) Wirkung dieses Mittels verhindern oder zumindest deutlich abschwächen.
Dieser Effekt ist in vielen Wissenschaftlichen Studien erforscht und bewiesen worden - wie so oft an den Schmerzmitteln. In diesen Studien wurden Probanten leichten Stromstößen ausgesetzt und sie sollten danach ihr Schmerzempfinden beschreiben. Anschließend bekamen sie "Schmerzmittel" verabreicht - manche wirklich, andere bekamen Placebos (Jap, der gleiche Aufbau wie bei der Ermittlung des Placebo-Effektes). Nun wurde einigen Probanten aber gesagt, dass man ihnen ein Placebo gegeben hat (teilweise stimmte das, teilweise haben sie aber doch Schmerzmittel erhalten) - jede einzige dieser Testpersonen hat bei abermaligem Aussetzen von Stromstößen angegeben, dass der Schmerz gleich geblieben oder schlimmer geworden sei; unabhängig davon, ob sie Schmerzmittel bekommen hatten oder nicht. Allein dadurch, dass sie davon ausgingen, dass das Mittel nicht wirkt, hat es nämlich am Ende auch nicht gewirkt (oder eine paradoxe Reaktion ausgelöst).
Und genau dieses dürfte wohl bei mir passieren, wenn ich homöopathische Mittel nähme. Und da diese Mittel durchaus teuer sein können, war es mir das Risiko, Geld zum Fenster raus zu werfen, nicht wert. Dafür verdiene ich bei Weitem nicht genug. Die Mittel, die ich für meine Lungenentzündung hätte nehmen sollen, kosten 60,- . Das "Stärkungsmittel" wäre auch bei 25,- gelegen (ein pflanzliches lag hingegen bei 12,- für den gleichen Effekt und die gleiche Zeit). Und meine Krankenkasse (Barmer) zahlt rein gar nichts zu homöopathischen Mitteln dazu, das wäre also alles auf meine Rechnung gegangen. oÔ Und in diesem Fall greife ich natürlich lieber zu den Mitteln, bei dem zumindest ein Placebo-Effekt zu erwarten ist XD
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teetussi (bei 1822 Stimmen) Beiträge: 855 | Post #40 geschrieben am 12.01.2017 - 16:09 | Der Begriff Noncebo-Effekt war mir neu, danke für die Erklärung.
Ja, ich konnte mir ja denken, dass Du CU meinst, als Du UC geschrieben hast. Du erinnerst Dich, dass ich auch öfter mal Buchstabendreher habe - oder in letzter Zeit fehlt öfter mal 1 Buchstabe. Muss dringend mal die Tastatur saubermachen (ob's hilft? Wir werden sehen ).
Was diesen "erwarteten Effekt" angeht - Nebenwirkungen, erwünschte Wirkungen oder auch nicht - da stimmte ich Dir voll und ganz zu. Gehe ich davon aus, dass ein Medikament nicht wirkt, brauche ich es nicht zu nehmen. Es ist unwahrscheinlich, dass es doch wirkt. Habe ich Zweifel, nehme ich das Medikament und warte ab. Meist wirkt es dann doch - oder auch nicht. Alles ist möglich. Bei mir ja sowieso durch die gegensätzliche Wirkung vieler Medikamente! Das ist bei mir ja nicht auf bestimmte Gruppen fixiert, sondern kann jederzeit passieren.
Stimmt, es gibt große Unterschiede zwischen pflanzlichen und homöopathischen Medikamenten. Gerade bei den pflanzlichen gibt es sehr teure Medis, bei den homöopathischen gibt es viele Komplexmittel, die gute Dienste leisten können, da habe ich auch schon gute Erfahrungen mit gemacht. Angocin soll z. B. super gegen grippale Infekte helfen und das Antibiotikum ersparen. Ist Echinacea drin, ist es für mich gestorben. Das verträgt sich nicht mit meiner Immuntherapie. Meditonsin hatte früher einen sehr guten Ruf, heute nicht mehr so toll, ist auch ein Komplexmittel. Neuerdings gibt es sogar Tabletten.
Meine Mutter ist ähnlich wie Du, sie erwartet bei allen Medikamenten immer die Nebenwirkungen - von einer positiven Wirkung ist sie nie überzeugt und wird manchmal positiv überrascht. Sie liest sich immer die Packungsbeilagen durch, wenn sie die Medikamente abgeholt hat und beschließt dann, sie nicht zu nehmen. Auf die Idee, mal vorher mit dem Arzt zu sprechen, welche Nebenwirkungen auftreten können und zu sagen "Ich will das Mittel nicht" ist sie noch nicht gekommen. Jedes Rezept ist eine Empfehlung des Arztes - ich als Patient entscheide, ob ich das Mittel nehme oder nicht. Ich muss nicht alle Medikamente mitnehmen, auch nicht in der Apotheke. Ich kann jederzeit sagen "Das will ich nicht" und dann wird es rausgenommen. Meine Mutter bezahlt aber alle Medikamente und wirft sie dann ungenutzt in die Tonne. Bei ihrer kleinen Rente fehlt mir dafür jedes Verständnis! Mal den Mund aufmachen und was sagen, das ist nicht ihr Ding. Man könnte verzweifeln.
Muss noch 2 neue Bücher einstellen. Schönen Abend. *wink
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