indianerin: Teetussi, wenn man ein kleines Auto hat und überall rein kommt, finde ich das toll! 
Unsere Straße ist eine Sackgasse und die Parkplätze heiß begehrt. Wenn du aber so manchen alten Opi hier siehst,
wie die einparken, da möchtest du jedes Auto schnell beiseite stellen.
Mit Standgas (volle Pulle auf das Gaspedal treten) und durchgetretener Kupplung hat er hier schon einer so viele Autos angerempelt. Entsprechend sieht sein Auto auch aus!
Seit wann haben Quallen Autos und Garagen?

Der angebliche Baum ist sicherlich Seetang, das Auto ein Rochen und die Garage ist irgendwo in den Klippen!

Indianerin
Ja, mit dem Seat hatte ich mir den Titel "Park-Queen" schwer erarbeitet - nicht nur ich, sondern die meisten Frauen mit eigenen Autos bei uns in der Straße wurden absichtlich zugeparkt. Also möglichst dicht an das Auto von der Frau ranfahren. Und dann im Fenster hängen, wenn die Frau wegfahren will - und Wetten abschließen: Bricht sie in Tränen aus? Ruft sie die Polizei zu Hilfe? Bittet sie Jemanden, sie rauszuwinken? Oder schafft sie es alleine? Ich habe schnell gelernt, wie die Männer bei uns in der Straße ticken - und darauf entsprechend reagiert. Jede Frau suchte sich Parkplätze, wo sie nicht zugeparkt werden konnte (zur Not in einer anderen Straße!). Aber wenn es passierte, musste man damit klarkommen. Oder zuhause bleiben!
Zu der Zeit hatte ich ein Pferd zu versorgen - zuhause bleiben war also keine Option. Also Augen zu und durch! Männer reagieren leicht panisch, wenn man "Kontaktparken" macht - also ganz dicht an das andere Auto heranfährt oder es leicht bumst. Wenn sich das geparkte Auto leicht bewegt, könnte es schon Alarm auslösen. Da kommen die Besitzer immer ganz schnell gerannt, funktioniert immer ganz wunderbar.
Ich habe gelernt, mich aus den engen Parklücken zu fuchsen und je öfter ich das gemacht habe, umso leichter ging es. Man muss verdammt viel kurbeln ohne Servolenkung - das gibt Muckis. Und man muss viel gucken - über alle Spiegel arbeiten, da kann man sich nicht umdrehen und nach hinten gucken. Muss alles über die Spiegel gehen, anders geht es nicht. Man wächst an seinen Aufgaben!
Und ich gehörte zu den wenigen Frauen bei uns in der Straße, die das Ausparken zur Perfektion gebracht hat. Und immer wieder die "Zuparker" erzogen hat und mal an die Stoßstange titschte, wenn sie mir zu dicht auf die Pelle rückten! Das hat die Jungs dann auch dazu gebracht, mir ein Minimum an Platz zu lassen. Und so kam ich aus den Parklücken raus, weil ich einfach Geduld habe und auch nach 5 Min. nicht aufgebe. Und wenn sich mein Auto nur Zentimeter bewegt - es bewegt sich und ich komme da raus. Das weiß ich und ich habe es immer geschafft, ohne mir den Hals zu verrenken! Das brachte mir auch viel Respekt von den Herren ein (nach 3 Jahren haben sie die Spielchen bei mir bleiben lassen, machte ja keinen Spaß mehr).
Leider habe ich es sehr oft erleben müssen, dass mein Auto von ungeschickten vor allem älteren Fahrern gerammt wurde. Und das ist bisher mit jedem meiner Autos passiert.
Den Golf hat es 2 x erwischt, beide Male Fahrerflucht (1 x Rücklicht, einmal vorne Licht).
Den Seat hat es 5 x erwischt - dabei 1 x während der Fahrt, da wurde ich gerammt von einer "Omi" auf einem Parkplatz: Sie war der festen Überzeugung, Vorfahrt gehabt zu haben - aber die Kreuzung war voll, da fuhr ich sie rammte mich kurzerhand. Die Polizei konnte es nicht glauben und wollte von der Dame wissen, ob sie normalerweise einen Panzer fahren würde und nicht den BMW ihres Sohnes. Frei nach dem Motto "wenn die anderen keinen Platz machen, schiebe ich sie von der Straße." Die Oma konnte darüber nicht lachen - ich auch erst später. 
Den Ford Ka hat es auch 2 oder 3 x erwischt, immer stand er in der Nähe meines Hauses an einer Toreinfahrt. Es war immer genug Platz, so dass ein LKW in die Einfahrt hätte fahren können - und jedes Mal wurde er gerammt. Kaum zu glauben! 
Den Twingo hat es erwischt, da hatte ich ihn gerade mal 3 Monate. Er stand bei uns an der Einfahrt und ein Opa mit Uralt-Audi hat ihm die linke Seite fast abgerissen (Kotflügel und Fahrertür). Und angeblich hat Opa das nicht einmal bemerkt - er wollte mitten auf der engen Fahrbahn wenden! Andere Autofahrer machen das in der Einfahrt und nicht auf der Straße und auch in den Einfahrten ist eigentlich zu wenig Platz dafür. Opa ist dann heimgefahren und die Nachbarn riefen die Polizei - kaum war Opa zuhause, stand die Polizei vor seiner Tür. So einfach ist es dann doch nicht. Hinterher gab er meinem Auto die Schuld. Was steht der da am Straßenrand an der Einfahrt blöde herum? Die Einfahrt war dabei frei - da fahren nämlich ständig Autos rein und raus bei uns! Niemand wurde behindert von meinem Auto, auch Opa nicht. Die Polizei sah das genauso. Und hat den Kerl genau wie ich mehrfach gefragt, welcher Teufel ihn geritten hätten, mitten auf der engen Fahrbahn sein Schlachtschiff wenden zu wollen? Fällt einem nix zu ein. Die Frage fand der Kerl übrigens unverschämt - nicht nur von mir, sondern auch von der Polizei. 
(Post editiert am 05.10.2017 - 15:00) |