Beschreibung | Sehr guter Zustand. Nichtraucherhaushalt!
ROMOTEXT CCP Records
Die österreichische Band VANITAS überzeugt auf diesem Album mit ihrem eigenständigen, schwer zu beschreibenden Stil, der irgendwo zwischen Gothic -, Death - und Melodic - Metal zu finden ist, wobei auch Elemente klassischen Metal's zum Vorschein kommen, welche den Liedern einen spannenden Verlauf verleihen. Schnelle, wütende Passagen mit traurig - schönen Melodien stechen dabei ebenso hervor, wie der abwechselungsreiche Gesang. Unterstützend kommt noch die stellenweise auftretende Sopranistin zum Einsatz, die mit ihrer starken, kraftvollen Stimme, die Musik von VANITAS bereichert. Dabei versucht die Band, das VANITAS - Motiv der Barockzeit zu interpretieren und in Text und Musik umzusetzen. Der VANITAS - Gedanke beleuchtet die Gewissheit, dass der Tod nichts Schreckliches ist, auf der einen Seite, und die Überzeugung, dass das Leben flüchtig ist, kurz und vergänglich, auf der anderen. Stimmungsvoll versucht die Band diese Gegensätze in die Musik einfließen zu lassen. Die Band nimmt sich aber dabei, nach Vorbild der Künstler des Barocks, die Freiheit, diese Thematik ihrer eigenen Tradition und Veranlagung nach entsprechend zu interpretieren. Musikalisch sollte man deshalb nicht mit einer typischen, von Barockmusik beeinflussten Band, rechnen, denn die Musik von VANITAS fällt besonders durch ihre Eigenständigkeit und den eigenen Stil auf. Das Konzept der Band - das ausgeprägte Nahverhältnis zur barocken Kunst - verdeutlicht sich immer wieder in den wirkungsvoll einkomponierten ruhigeren, phasenweise nahezu "fröhlichen" Passagen, welche die Kraft der Musik zeigen, das Vergängliche darzustellen. Eine ganz besondere Wirkung erzielen die Stücke dieses Albums aus dem oft erstaunlichen, unerwarteten Zwiespalt zwischen Text und Musik. Nicht nur einmal wird der scheinbare Widerspruch zwischen der eingängigen Melodik und den beklemmenden, traurigen, von Jenseitssehnsucht beeinflussten Texten, offenkundig. Doch glaubt man sich an diesen Gegensatz gewöhnt zu haben, überrascht die Band mit einem weiteren Stimmungswechsel, sowohl auf textlicher als auch auf musikalischer Ebene. So entsteht ein an Kontrastreichtum strotzendes Werk, welches gerade durch diese Unausgeglichenheit, wie der Neigung zum Extremen gefolgt von sublimen Harmonien, überzeugen kann. Neben ständiger Todesangst entfaltet sich Lebensgier, neben Todessehnsucht steht die Bejahung des Lebens. Auf der einen Seite hört man aus den Stücken die Angst vor der Welt, auf der anderen Seite jedoch auch die Angst vor der Erlösung in die Ewigkeit, heraus. VANITAS überraschen den Hörer mit dieser antithetischen Grundstimmung von Stück zu Stück und zeigen dadurch die Affinität der Barockzeit zu unseren Tagen.
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