Beschreibung | ungelesen, am unteren Buchseitenanschnitt an der Bindung gelb verfärbt, wohl durch die Bindung, ansonsten einwandfrei
Fortsetzung bzw. zweiter Band der Hexentrilogie:
In diesem zweiten Band der Trilogie revidiert die Autorin dieses optimistische Bild der DDR und macht die Persönlichkeitsspaltung zum Hauptthema des Romans. Trobadora Beatriz ist als matristische Sirene wiederauferstanden,um gegen die Gefahr der Vernichtung der Menschheit durch die angehäuften Waffenpotentiale, gegen irreparable Umweltschäden und die Stationierung atomarer Waffenauf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze anzusingen. Ihrer Stimme und ihrer Zunge beraubt, beschließt Sirene Beatriz, einen Roman für zukünftige Generationen über die wahre Geschichte der Laura Salman zu schreiben. Denn Laura Salman, im ersten Roman Sinnbild der durchschnittlichen berufstätigen DDR-Frau, ist nicht von Anfang an fleißig, genügsam, willig, unauffällig, verzichtgeneigt, aufopferungsgemut gewesen.
Laura ist zum Sinnbild einer gespaltenen Frau, eines Halbwesens geworden. Irmtraud Morgner rekurriert mit der phantastischen Teilung Laura Salmans in eine normalehexische Hälfte auf den Widerspruch der arbeitsteiligen Produktion in der DDR. Frauen werden in den gesellschaftlichen Produktionsprozess einbezogen, sind aber zusätzlich alleinverantwortlich für die alltägliche Reproduktionsarbeit. Das aus Berufstätigkeit und ökonomischer Unabhängigkeit erwachsene neue Selbstwertgefühl der Frauen und die daraus erwachsenden Ansprüche, die sie an die Gestaltung von Partnerschaft und Sexualität stellen, werden von der (männlichen) Parteiführung nicht als gesellschaftliches Problem gesehen, sondern zum individuellen Problem der einzelnen Frauen gemacht, in das sich die Partei nicht einmischen kann und will.
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