Beschreibung | "Als Ahmed Rashid im Jahr 2000 die englischsprachige Ausgabe seines Taliban-Buches vorlegte, da nahm die Weltöffentlichkeit die Gefahr, die von den das Land am Hindukusch großteils beherrschenden Taliban bereits damals ausging, noch nicht wirklich ernst. Afghanistan, das war ein hoffnungsloser Fall. Ein Land, das man bedauern, dem man aber kaum helfen kann. Und so schenkte man auch dem unsagbaren Unrecht nur wenig Aufmerksamkeit, das die Taliban zur Ehre Gottes tagtäglich an der eigenen Bevölkerung verüben -- Mädchen dürfen nicht mehr zur Schule gehen, Frauen das Haus nur in Ausnahmefällen verlassen. Fernsehen ist ebenso verboten wie die meisten Sport- und Vergnügungsveranstaltungen. Und an Stelle eines Rechtssystems haben die ehemaligen Koranschüler eine in der islamischen Welt einzigartige Abart der Scharia errichtet, deren Herrschaft man mit öffentlichen Hinrichtungen demonstriert. Der Zwilling der Menschen- ist die Kulturverachtung. Eindrucksvoll dargelegt im Februar 2001 mit der Sprengung der 1.800 Jahre alten Buddha-Statuen, die bis dahin weithin sichtbar das Tal von Bamian beherrscht hatten.
Die dem international-djihadistischen Netzwerk Al-Quaida angelastete Terrorwelle gegen Amerika im September 2001 und der anschließende, vom Weltsicherheitsrat einmütig gutgeheißene Feldzug der Nato gegen die Taliban hat das ärmste Land der Welt schlagartig ins Zentrum der weltöffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Und staunend entnehmen wir der exzellenten Studie des pakistanischen Journalisten Ahmed Rashid, was alles schon längst bekannt war über das Taliban-Regime. Und beschämt erfahren wir auch, wie westliche Konzerne und Regierungen unser aller vermeintlichem Interesse folgend (hier geht es vor allem um Öl- und Gasvorkommen in ehemaligen Sowjetrepubliken und den Verlauf von Pipelines) die Taliban erst in die Lage versetzt haben, aus der heraus sie nun der ganzen Welt die Stirn bieten zu können glauben."
Gut
Kommt aus einem Nichtraucherhaushalt
guter Zustand, leichte Lesespuren am Einband, leicht vergilbter Schnitt
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